Wer sieht was bei einer Google-Recherche zu politischen Themen? Inwieweit wird bei den gezeigten Ergebnissen personalisiert? Und spielt die Region, aus der die Suchanfragen kommen, eine Rolle? Die vielzitierte Filterblase ist geringer als angenommen – das ist zusammengefasst die Antwort auf diese Fragen, die aus dem heute veröffentlichten Abschlussbericht des Forschungsprojekts „#Datenspende: Google und die Bundestagswahl 2017“ hervorgeht.

Das Projekt wurde im Auftrag der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) und fünf weiterer Landesmedienanstalten unter Federführung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) durchgeführt. Die Projektleitung lag bei der Informatik-Professorin Katharina Zweig von der Technischen Universität Kaiserslautern, die Datenanalyse erfolgte in Kooperation mit der gemeinnützigen Initiative für die Kontrolle algorithmischer Entscheidungsfindung AlgorithmWatch.

Sucht man mit Google nach den Namen von Parteien, zeigt die erste Suchergebnisseite vor allem Webseiten, deren Inhalte die Parteien selbst kontrollieren. Bei 34 Prozent der Treffer handelt es sich unmittelbar um Webseiten von Parteien, Parteiangehörigen oder Ortsverbänden. Weitere 17 Prozent der Suchergebnisse sind Social-Media-Profile der Parteien. Medienangebote machen demgegenüber 26 Prozent der Ergebnisse bei der Google-Suche nach Parteien aus.

Wenn die Ergebnisse Schlagzeilen enthalten, stammen sie zu 80 Prozent von den Webseiten deutscher Printmedienanbieter. Nachrichten von Anbietern, deren einziger Verbreitungsweg das Internet ist, machen 12 Prozent der Google-Schlagzeilen aus, Nachrichten der öffentlich-rechtlichen Anstalten vier Prozent.

Sowohl bei der Recherche nach Politikern, als auch bei der Suche nach Parteien erhalten die Nutzer viele Übereinstimmungen in den Ergebnislisten. Die Ergebnisse nach Parteien weisen zwar – im Unterschied zu denen nach prominenten Politikern – zunächst etwas weniger Ähnlichkeiten auf. Berücksichtigt man jedoch die stärkere Regionalisierung der Ortsverbände der Parteien, bleibt hier ebenfalls eine große Übereinstimmung.

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