Bei Unfällen im Straßenverkehr spielt viel zu oft der Alkoholkonsum eine Rolle. Es ist nur ein kurzer Moment der Unachtsamkeit oder des fehlenden Reaktionsvermögen, aber in einer Sekunde kann sich ein ganzes Leben verändern – das eigene oder auch das der Mitmenschen.
Vor allem junge Menschen sind im Straßenverkehr besonders gefährdet: laut Statistischem Bundesamt verunglückten in 2014 bundesweit über 67.000 Menschen in der Altersgruppe 18 – 24 Jahre im Straßenverkehr. Neben Leichtverletzten sind in dieser Summe 10.000 Schwerverletzte und nahezu 500 getötete Personen. Und viel zu oft haben die Zahlen in dieser Statistik ihren Hintergrund im Konsum von Alkohol. Denn gerade in den jüngeren Altersgruppen ist das Risikobewusstsein, und daher die Gefahr von einer Teilnahme im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss, noch nicht ausgeprägt. Um das Bewusstsein von Jugendlichen im Umgang mit Alkohol zu schärfen, startete nun am Montag an der Uniklinik Homburg das Präventionsprogramm P.A.R.T.Y.: “Prevent Alkohol and Risk Related Trauma in Youth“. Dabei durchlaufen die Teilnehmer an einem Tag verschiedenen Stationen in der Unfallchirurgie und werden hautnah mit den Folgen konfrontiert.
P.A.R.T.Y-Projekt Universität Homburg ( Prevent Alkohol and Risk Related Trauma in Youth ) – Spherical Image – RICOH THETA
Und das Programm hat Erfolg: Vor zehn Jahren in Kanada entwickelt und eingesetzt, erfolgt durch P.A.R.T.Y. eine Erreichbarkeit der Zielgruppe von 1 zu 4. Dies ist eine wichtige statistische Kennziffer, um bei flächendeckendem Einsatz auch innerhalb einer ganzen Generation das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu erreichen. Beim Pilotprojekt des Saarlandes an der Uniklinik Homburg war nun eine Schulklasse des Rothenbühl-Gymnasiums/Saarbrücken zu Gast und wurden durch die verschiedenen Stationen der Unfallchirurgie geführt: vom Rettungswagen in die Notaufnahme bzw. Schockraum, auf die Intensivstation bis zur Versorgung auf der Normalstation. Dabei durften die Schüler nicht nur schauen, sondern waren aktiv aufgefordert, die verschiedenen Bereiche zu erleben. Auch die Nachbehandlung in der Physiotherapie wurde vorgestellt. Ein wichtiger Bestandteil des Programms ist auch der Kontakt zu betroffenen Personen, die den Teilnehmern im Gespräch ihre Erfahrungen und persönliche Geschichte erzählen.
P.A.R.T.Y-Projekt Universität Homburg ( Prevent Alkohol and Risk Related Trauma in Youth ) – Spherical Image – RICOH THETA
Organisiert und finanziert wird das Präventionsprogramm am Standort Homburg durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), sowie den Einsatz der Tutoren und Abteilungen am Universitätsklinikum. Es ist erklärtes Ziel das Projekt langfristig und kontinuierlich anzubieten. Um eine flächendeckende Abdeckung zu erreichen, sind Kliniken des Traumanetzwerkes dem Programm angeschlossen.
Mehr Informationen:
Ansprechpartner:
Dr. S.Herath, Dr. P.Mörsdorf, Dr. D.Stenger
Universitätsklinikum des Saarlandes
Klinik für Unfall-, Hand- & Wiederherstellungschirurgie, Gebäude 57
Kirrberger Straße
66421 Homburg
06841 | 16-31502
http://www.uniklinikum-saarland.de
[…] Bei diesem Programm sollen junge Heranwachsende mit den Folgen des Konsums von Alkohol und Drogen konfrontiert werden. Und das dort, wo viele leider am Ende landen: in der Notaufnahme. Wir waren zum Auftakt dabei, stellen das Programm vor und haben Eindrücke gesammelt… Ein Klick zum Artikel […]