Bild: Astrid Di Franco.
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Italien ist eines der Lieblingsurlaubsziele der Deutschen, für Homburger gibt es nach der Pandemie noch einen zusätzlichen Grund gen Süden zu reisen. Denn die Kreisstadt hat mit der mittelitalienischen Kommune Albano Laziale eine Städtepartnerschaft geschlossen, die nun so richtig mit Leben gefüllt werden soll. Das wünscht sich jedenfalls die frischgebackene Beauftragte für diese Partnerschaft, Astrid Di Franco. Sie hat HOMBURG1 erzählt, was sie vorhat – und welche kuriose Geschichte die beiden Städte verbindet.

Mit Städtepartnerschaften ist es ja so eine Sache. Wird eine solche Beziehung wirklich gepflegt, können Freundschaften über Grenzen hinweg entstehen. Wenn jedoch nur noch sporadischer Kontakt besteht, bleibt eine solche Verbindung lediglich eine Fußnote im städtischen Leben. So hätte es auch der Städtepartnerschaft zwischen Homburg und Albano Laziale ergehen können. Vor vier Jahren geschlossen, unterbrach die Corona-Pandemie jegliche Möglichkeit des gegenseitigen Besuchs, die noch junge Verbindung hätte durchaus der Vergessenheit anheim geraten können.

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Stattdessen fand vor wenigen Wochen der Besuch einer Homburger Delegation in der mittelitalienischen Gemeinde statt. Dass dieser nach der langen Corona-Pause überhaupt über die Bühne ging, liegt in erster Linie an Astrid Di Franco. Die 52-jährige ist seit April diesen Jahres die Homburger Beauftrage für die Städtepartnerschaft und initiierte deshalb eine Reise in die 40.000 Einwohner zählende Stadt. „Um etwas zu bewirken ist es einfacher, die Stadt und die Menschen kennenzulernen, um die Atmosphäre zu spüren und zu sehen wo die Möglichkeiten und Gemeinsamkeiten beider Städte liegen,“ sagt Di Franco. Schnell fand sie drei Mitstreiterinnen, die sich mit ihr zusammen auf den Weg machten.

Die 52-jährige Reiseverkehrskauffrau Astrid Di Franco ist die neue Beauftragte für die Städtepartnerschaft zwischen Homburg und Albano Laziale. Bild: Astrid Di Franco.

Drei Tage dauerte die Reise. Neben einer Stadtführung standen verschiedene Treffen mit Vereinen und Organisationen auf dem Programm, Kontakte knüpfen war angesagt. „Das klappt an einem großen Tisch bei einem Essen wesentlicher besser, als wenn man eine Online-Besprechung macht“, begründet Di Franco, wieso der Besuch sinnvoll war. Aber nicht nur deshalb war die Reise für die Zukunft der Städtepartnerschaft wichtig. Denn als diese 2018 auf eine private Initiative hin geschlossen wurde, waren noch andere Personen am Werk, unter anderem ein anderer Bürgermeister auf der italienischen Seite. Der neue Amtsträger sei aber ebenfalls sehr engagiert, versichert Di Franco. „Er war wirklich sehr zugewandt und hat spontan erklärt, eine Straße nach Homburg benennen zu wollen.“ Aber auch auf der deutschen Seite gibt es andere Gesichter.

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So zum Beispiel Di Franco, die vom ehemaligen Kulturamtsleiter Professor Klaus Kell gefragt wurde, ob sie sich eine Tätigkeit als Beauftragte für die Städtepartnerschaft vorstellen könnte. Di Franco vermutet, dass der Grund ihre italienischen Sprachkenntnisse gewesen sein könnten, die sie bei ihrer Bewerbung als Homburger Stadtführerin angegeben hatte. Einige Tage habe sie sich über die Anfrage Gedanken gemacht und schließlich zugesagt. „Ich fand es schon immer wichtig, andere Kulturen zusammenzubringen, was auch mit meinem Beruf zusammenhängt“, erklärt Di Franco ihre Beweggründe.

Denn die Homburgerin ist seit 35 Jahren Reiseverkehrskauffrau und dabei nicht zuletzt viel in Italien unterwegs. „Italien ist schon seit meiner Kindheit fest in meinem Herzen verankert. Sicherlich aus dem Grund, dass meine Eltern früher schon beruflich sehr viel mit Italien Kontakt hatten.“ Heute hat sie gar keine Probleme, sich auf der Straße mit Italienern zu unterhalten. Ohnehin sieht sie die Sprachkenntnisse bei der Städtepartnerschaft zwischen Homburg und Albano Laziale nicht als Problem. „Eine Kommunikation kann immer stattfinden, auch nonverbal. Gerade in der italienischen Mentalität sehe ich viele Möglichkeiten, sich verständigen zu können.“

Enge Gässchen und Pizzerien – die 40.000 Einwohner zählende Stadt Albano Laziale ist so, wie man sich Italien gemeinhin vorstellt. Bild: Astrid Di Franco.

Bevor jedoch überhaupt mit der verbalen Kommunikation begonnen werden kann, müssen fleißig Kontakte ausgetauscht werden. Derzeit ist Di Franco dabei, die in Italien geknüpften Kontakte an die entsprechenden deutschen Pendants weiterzugeben. Dabei denkt die Homburgerin an alle möglichen Bereiche, seien es Wirtschaft, Gesundheit oder Vereine. „Gemeinsamkeiten gibt es bei Wander-Pilgervereinen, Kulturhistorischen Vereinen, Musikvereinen, Kunst, bei Sportvereinen.“ Und noch einen Anknüpfungspunkt gibt es natürlich: die römische Vergangenheit beider Kommunen. So ist unter anderem angedacht, dass eine italienische Delegation im kommenden Jahr das Römerfest im Römermuseum besucht. Während sich die antike Parallele geradezu aufdrängt, gibt es aber noch eine andere, etwas kuriose Verbindung zwischen Homburg und Albano Laziale. „Das Kloster Wörschweiler wurde im Jahr 1131 von einem päpstlichen Abgesandten eingeweiht, der aus Albano Laziale stammte“, erzählt Di Franco. „So schließt sich 900 Jahre später in gewisser Weise der Kreis.“

Ob die Städtepartnerschaft zwischen den beiden Städten nun 900 Jahre währt, sei einmal dahingestellt. Wenn es nach der städtischen Beauftragten geht, soll sich über die nächsten Jahren aber eine enge Verbindung zwischen den Kommunen entwickeln. Vor allem die Bürger selbst spielen für Di Franco dabei eine entscheidende Rolle. „Wie schön wäre es, wenn durch Reisen, sportliche Aktivitäten oder Begegnungen jeder Art, Freundschaften entstehen könnten. Bestenfalls schon im Kindesalter, welches für die Zukunft prägend ist.“ Argumente für eine solche Reise vom Saarland in das unmittelbar südlich von Rom gelegene Albano Laziale gibt es jedenfalls zuhauf. Ob das nun die belebten Piazzas, die pittoreske Altstadt oder die wunderbar hügelige Landschaft sind – typisch italienisch eben.

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