Bild: Rosemarie Kappler
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Nahezu zeitraffermäßig ist in den letzten Monaten das Bauprojekt der WOGE Saar am Warburgring vor den Augen der hier wohnhaften Menschen entstanden.

Dabei war es gerade ein Teil von ihnen, der eben dieses Projekt vor wenigen Jahren noch verhindern wollte. Immerhin hatten die Bürgerproteste und langwierigen Entscheidungsprozesse der Politik dazu geführt, dass die Wohnungsgesellschaft Saarland einige der vorgebrachten Wünsche und Anregungen berücksichtigte und in Teilen von der ursprünglichen Planung abgerückt war. So weisen ein paar der insgesamt elf Gebäude nun weniger Geschosse aus als zunächst geplant war. Auch auf die Befürchtungen, dass mit dem neuen Wohnquartier das bereits vorherrschende Verkehrs- und Parkchaos zunehmen werde, hat die WOGE reagiert und hat zusätzlichen Parkraum zwischen den sogenannten Schwesternhochhäusern angelegt, ohne hierzu verpflichtet zu sein.

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Ab Frühjahr 2023 soll mit der Vorbereitung der Vermietung der insgesamt 124 Wohneinheiten begonnen werden. WOGE-Geschäftsführerin Rita Gindorf-Wagner rechnet mit der Fertigstellung des Gesamtkomplexes in der Jahresmitte. Auf ein Richtfest hatte die WOGE wegen der Pandemie verzichtet, ein Baustellenfest letzte Woche war Ersatz und bot Raum für eine Zwischenbilanz. Die fiel sowohl aus Sicht des Bauherrn wie auch aus dem Blickwinkel der Stadt Homburg deutlich positiv aus.

So sah es am Warburgring in Homburg bei Baubeginn aus – Stand: April 2021 – Bild: Stephan Bonaventura

Die WOGE Saar stehe für bezahlbaren Wohnraum und der werde nach Fertigstellung in verschiedenen Größen angeboten, erläuterte Gindorf-Wagner. Vom Einzimmer-Appartment mit 40 Quadratmeter bis zur Familienwohnung mit 120 Quadratmeter reiche das Portfolio der Anlage, die im Endausbau mit ihrem aufgelockerten begrünten Umfeld ein attraktives Quartier darstellen werde. Zum Teil seien die Wohnungen barrierearm ausgelegt. 180 Parkplätze stehen zur Verfügung, ein Großteil in der Tiefgarage. Gebaut wird die Wohnanlage auf einem landeseigenen Grundstück, das 40 Jahre lang brach gelegen hatte und für das ein gültiger Bebauungsplan existierte. Weil dieser jedoch von Teilen der Homburger Politik als aus der Zeit gefallen betrachtet wurde und weil sich Anwohnerproteste häuften, hatte sich die WOGE auf einen schwierigen aber offenen Dialog eingelassen. „Es war ein schweres Stück Arbeit“, verdichtete Gindorf-Wagner diese Phase und zeigte sich umso zufriedener und voller Stolz darauf, „was wir ihnen heute präsentieren können.“

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Man habe durchaus gegen einige Widerstände gekämpft, habe aber immer die eigenen Vorstellungen im Blick gehabt, für Homburg etwas Gutes zu machen. Corona und aktuell die Ukraine-Krise hätten zusätzlich für Personal- und Lieferengpässe und Kostensteigerungen gesorgt. „Wir sind dennoch zuversichtlich, dass wir Anfang nächsten Jahres in die Vorbereitung der Vermietung eintreten können“, so Gindorf-Wagner. Ein Riesenthema sei die Verkehrssituation gewesen. Da zeigte sich die WOGE entgegenkommend: „Wir haben als Landesgesellschaft in Absprache mit der Stadt geasgt, wir unterstützen die Entzerrung und schaffen zusätzlichen Parkraum. Dafür haben wir zusätzlich 700.000 Euro in die Hand genommen und das Land ist entsprechend mitgegangen.“ Vom Land flossen auch 3,2 Millionen Euro aus dem Fördertopf für sozialen Wohnungsbau.

Neuer Wohnraum am Warburgring in Homburg – Stand: Juni 2022 – Bild: Stephan Bonaventura

Homburgs Bürgermeister Michael Forster erinnerte an die ersten Beschlüsse zu dem Großprojekt im Jahr 2017 und stellte heraus: „Es gab bei keinem Projekt soviel Transparenz und Information wie hier. Sicher, es war ein beschwerlicher Weg bis zum Beschluss des Stadtrates. Deshalb mein Dank für die Beharrlichkeit des Woge-Teams und dafür, dass sie auf unsere Belange eingegangen sind, bis hin zur Schaffung von Parkraum, wozu sie gar nicht verpflichtet waren, denn sie hatten ja von Anfang an Baurecht, das sie hätten verwirklichen können.“ Forster ist sicher, dass das Wohnbauprojekt letztlich auch dazu beitragen werde, den Verkehr und das Parken im Bereich des Klinikums zu entlasten: „Das ist ein gemeinsames Problem von Stadt und UKS.“ Was Forster besonders herausstellte war der Umstand, dass die WOGE hier bezahlbaren Wohnraum anbieten wird: „Wir brauchen in Homburg noch solch bezahlbaren Wohnraum. Wir haben einige Bauprojekte mit hochpreisigen Wohnungen. Die gehen zwar, wir haben aber auch die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen. Das ist eine ganze Zeit vernachlässigt worden. Deshalb Danke für’s Bauen in Homburg.“

 

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