Matthias Bajinski und Meike Anton haben sich einen Traum erfüllt. - Foto: Bill Titze
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Wer in den letzten Wochen am Zweibrücker Tor unterwegs war, dem dürfte er aufgefallen sein: Ein in militärischem Grün gehaltener Truck. Ein sogenannter Foodtruck, in dem Essen zubereitet und verkauft wird. Seit vergangener Woche kann man dort mexikanische Küche genießen. Hinter dem Projekt steckt eine Menge Arbeit – und viel Herzblut, wie beim Besuch deutlich wird.

Matthias Bajinski hat Mut, daran besteht kein Zweifel. In Corona-Zeiten einen gastronomischen Betrieb zu gründen, ist ohnehin schon äußerst gewagt. Doch dieses Unternehmen trotz eines sicheren Jobs in Angriff zu nehmen, könnte man glatt als verrückt bezeichnen. Doch beim Gespräch mit dem 49-Jährigen wird klar: Der Mann hat einen Plan, der tatsächlich gelingen könnte.

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Denn obwohl der Imbiss „Bauchgefühl“ heißt, ist das Projekt dahinter nicht aus einer Laune heraus entstanden. „Die Planungen laufen schon seit zwei Jahren“, verrät Bajinski. „Zunächst wollte ich ein „normales“ Restaurant eröffnen. Doch Corona hat mich veranlasst, etwas umzudenken und so ist die Idee mit dem Foodtruck entstanden.“ Doch was zunächst gar nicht so kompliziert klingt, war eine Menge Arbeit. Denn einen bezahlbaren Truck zu finden, war gar nicht so einfach, wie Bajinski erklärt. „Wir haben dann einen in Dortmund gekauft, der aus dem Jahr 1964 stammt und relativ heruntergekommen war.“ Heute erinnert im Grunde nichts mehr an dieses Exemplar, denn mit etwas Hilfe hat der 49-Jährige den Truck in drei Monaten komplett runderneuert. Auf Hochglanz poliert sieht er mit seinen Macken dennoch nicht aus – mit voller Absicht.

“Baugefühl” am Zweibrücker Tor in Homburg – Foto: Bill Titze

„Authentizität ist uns wichtig – deshalb haben wir ihn bewusst rustikal gehalten.“ Authentisch soll jedoch nicht nur das Äußere des Gefährts sein, sondern eben auch das, was aus ihm heraus serviert wird: original mexikanisches Essen. Original deshalb, weil der Chef Wert darauf legt, dass die mexicanbirriatacos nicht nur mexikanisch klingen, sondern auch so schmecken. Dafür nimmt Bajinski einiges an Arbeit auf sich. Beispielsweise ist die verwendete Gewürzmischung aus eigener Fertigung. Mit importierten Gewürzen aus Mexiko, versteht sich. Doch das ist nicht alles was der 49-Jährige mit seiner Lebensgefährtin Meike Anton selbst macht. Genau genommen machen die beiden alles, was auf den Teller kommt, selbst – bis auf die Brötchen für den sogenannten texaschilidog. Sogar beim Fleisch arbeiten sie mit einem Metzger zusammen, der die Mischung nach ihren Wünschen anpasst.

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Gute Laune und bestes “Bauchgefühl” herrscht am Homburger Foodtruck. – Foto: Bill Titze

Das klingt alles so, als würde hier viel Leidenschaft dahinterstecken. Dieser Eindruck drängt sich geradezu auf, wenn man auch noch hört, dass Bajinski nach sieben Jahren als  Betriebsleiter beim Homburger Kombibad Koi aufgehört hat, um endlich wieder in der Gastronomie tätig zu sein. Zuvor hatte der gelernte Koch bereits längere Zeit in einem Homburger Restaurant gearbeitet. „Ich musste einfach wieder an die Front“, sagt er mit einem Lachen. Nun steht er also wieder hinter dem Grill und bereitet für seine Kundschaft sechs verschiedene Gerichte zu. Belohnt wird er bereits mit einer recht treuen Kundschaft – wenn man das nach zwei Wochen so sagen kann. „Wir haben schon richtige Stammkunden. Vor allem die Beschäftigten aus den umliegenden Unternehmen kommen recht regelmäßig vorbei.“

Zwar steht Bajinski erst am Beginn seines Projekts, doch natürlich darf die Frage nach der Zukunftsperspektive nicht fehlen. Schließlich kann der Truck nicht ewig dort stehen, wo er jetzt beheimatet ist. Auf diesem Gelände sollen nämlich in den kommenden Jahren Wohn- und Geschäftsgebäude entstehen. „Wenn möglich wollen wir dann doch noch ein Restaurant im Innenhof des dann entstandenen Komplexes eröffnen“, so Bajinski. Doch das soll natürlich nicht das Ende für den erst so mühevoll restaurierten Truck sein. „Ich könnte mir sehr gut vorstellen, diesen dann um Landstuhl herum zu betreiben.“

Der “smasheddoublecheeseburger” bereit zum Verzehr. – Foto: Bill Titze

Der Hintergedanke ist natürlich, dass der Truck bei den dort stationierten US-Amerikanern Heimatgefühle wecken könnte – und die deshalb fleißig Spezialitäten wie den texaschilidog oder die crispyfriedchickendrumsticks bestellen könnten. Was der Verkaufsschlager bei den Homburgern ist, dürfte sich in den kommenden Monaten noch zeigen. Bajinski hat jedenfalls schon einen klaren Favoriten: die mexicanbirriatacos. „Dort sind unter anderem sechs verschiedene Chillisorten drin, die wir direkt aus den USA importiert haben.“ Authentizität eben.

 

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