In Bexbach steht ein Turm, der mehr bewahrt als nur alte Steine. Wer sich dort auf Spurensuche begibt, landet mitten in einer Welt, in der das Grubentelefon noch rauscht, der Kohlestaub spürbar bleibt – und das Erbe von Generationen hörbar zwischen den Wänden nachhallt. Das Saarländische Bergbaumuseum ist kein Ort zum bloßen Anschauen, sondern einer zum Verstehen, Fühlen und Erinnern. Damit das auch künftig so bleibt, greift das saarländische Kulturministerium dem Museum nun finanziell unter die Arme: 40.000 Euro fließen an den Trägerverein.
Für Bildungs- und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot ist die Unterstützung mehr als eine bloße Fördersumme. In einer Mitteilung erklärt sie:
„Das Saarland ist gebaut auf Kohle und Stahl. Unsere regionale Identität ist geprägt vom Bergbau. Um diese Identität zu erhalten und ihn von Generation zu Generation weiterzugeben, sind Orte wie das Saarländische Bergbaumuseum Bexbach unverzichtbare Erinnerungs- und Lernort für die Geschichte des saarländischen Bergbaus. Das Museum schafft Begegnungen mit einer Vergangenheit, die das Saarland geprägt hat wie kaum eine andere. Gerade in einer Zeit, in der die Erinnerungen an den aktiven Bergbau zunehmend verblassen, ist es umso wichtiger, jungen Menschen einen Zugang zu dieser Geschichte zu ermöglichen. Industriekultur ist nicht Vergangenheit, sondern lebendiges Kulturgut, das Wertschätzung, Vermittlung und Unterstützung verdient.“
Das Museum selbst ist ein echtes Original: Untergebracht im denkmalgeschützten Hindenburgturm, erzählt es auf fünf Etagen und in einer weitläufigen Schaubergwerksanlage vom Alltag der Kumpel. Originale Geräte, Werkzeuge und Maschinen zeigen, wie hart, gefährlich und gleichzeitig identitätsstiftend die Arbeit unter Tage war. Besonders für junge Besucher entsteht hier ein eindrucksvoller Zugang zur Geschichte – anschaulich, direkt und fernab von Schulbuchtexten.
Der Verein Saarländisches Bergbaumuseum Bexbach e.V. sorgt seit 1994 dafür, dass die Ausstellung nicht stehen bleibt. Stattdessen wird modernisiert, saniert und mit neuen Medien gearbeitet. Im vergangenen Jahr wurden unter anderem klimafreundlichere LED-Leuchten installiert, die Ausstellung digital erweitert und wichtige Reparaturen umgesetzt. Die neue Förderung des Landes ist deshalb auch ein Signal für die Zukunft – und eine Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements, das hinter dem Museum steht.
Vereinsvorsitzender Wolfgang Imbsweiler bringt es mit einem Zitat auf den Punkt:
„Wie sagte schon Michail Gorbatschow? – Es ist besser, einmal zu sehen, als hundertmal zu hören. Das gilt auch für das Saarländische Bergbaumuseum. Denn wer mit eigenen Augen sieht, wie der Bergbau das Saarland geprägt hat, versteht nicht nur die Geschichte besser, sondern spürt auch, warum dieses Kulturerbe lebendig bleiben muss. Gerade junge Menschen gewinnen durch solche authentischen Orte einen Zugang zur Vergangenheit, der über Bücher und Erzählungen hinausgeht. Das Museum macht Industriekultur erlebbar – anschaulich, greifbar und voller Bedeutung für unsere Identität von heute.“