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Sascha Salto, Master of Color (Wella) konzentriert bei der Arbeit
HOMBURG1: Sascha kurz zu dir, du bist Friseurmeister und Master of Color – wie sah dein Werdegang aus und warum hast du dich gerade für Serafino Russo entschieden?
Sascha Salto: Dass ich hier in Homburg bin, ist in erster Linie privaten Gründen geschuldet. Ich wollte etwas Neues machen und meine Freundin war der Initialzünder. Ich wollte hier zum Besten gehen, habe mich umgeschaut, nachgeforscht und bin sehr schnell auf Serafino Russo gestossen. Also habe ich mich direkt bei ihm beworben, denn mein Ziel war: da will ich hin. Mein Anspruch war immer ganz oben an der Spitze zu arbeiten in der Branche. Ich bin jetzt seit ca. 13 Jahren im Beruf und habe viele Weiterbildungen gemacht. Dabei geht es um die unterschiedlichsten Farbseminare, diverse Schnitttechniken. Zuletzt war ich in Düsseldorf bei Wella aktiv. Da habe ich ein Farbdiplom gemacht. Ich kann also sehr vieles mit einbringen hier bei Serafino Russo.
HOMBURG1: Sascha. Du arbeitest wie Fino in Theorie und Praxis immer auf höchstem Niveau. Wie entwickelt man sich in eurem Business weiter, was unterscheidet den normalen Friseur von dem mit Visionen?
Sascha Salto: Der normale Friseur macht halt seine Arbeit. Der, der Visionen hat, der lässt nie locker. Der ist auch privat mit seinen Gedanken im Beruf, nutzt das Internet und schaut nach neuen Trends. Man analysiert, gibt sich selber nie zufrieden und feilt dauerhaft an seinem eigenen Können. Von daher konzentriert man sich auch außerhalb des Berufs immer fokussiert darauf, was neue Trends sind. Was kann ich verbessern. Den höchsten Anspruch an sich selbst stellen – so arbeitet ein Friseur, der wirklich mit vollster Leidenschaft und Hingabe seinen Beruf ausübt. Wichtig ist, dass die Leute sich in der Beratung auf mich einlassen. Sobald die Kundin hier ist, übergibt sie sich in meine Obhut. Dann kann ich durch geschickte und gut unterstrichene Argumentation die Kunden da hin führen, wo ich sie haben will. Viele haben dabei auch klare Vorstellungen, weil sie Gewohnheitsmenschen sind. Wenn aber erstmal ein Beratungsfundament gelegt ist, kann ich im weiteren Verlauf auch eigene Vorstellungen mit einbringen, um so öfter einen neuen Weg einzuschlagen. Deshalb ist die Beratung so wichtig und wir nehmen uns auch gezielt die Zeit dafür. Es ist wichtig, dass ich die Kunden verstehe und nicht einfach nur mein Ding mache. Ich kann technisch alles super ausgearbeitet haben, aber wenn ich die Kundin nicht verstehe, das Ziel nicht sehe und es kommen Missverständnisse auf, habe ich keine gute Arbeit geleistet.  Daher investieren wir im Vorfeld soviel Zeit in die Beratung.
HOMBURG1: Fino, du legst bei deinen Mitarbeitern großen Wert auf dauerhafte Fortbildung, wie setzt ihr diese um und welche Vorteile hat das für das Tagesgeschäft?
Serafino Russo: Das ist natürlich ganz einfach. Man muss üben üben üben… Das macht im Endeffekt den Meister, ist ja auch ein deutsches Sprichwort. Und je besser man etwas kann, desto sicherer ist man auch. Ist ja logisch. Man hat hier mit vielen Menschen zu tun, also braucht man natürlich auch eine gewisse Persönlichkeit, so wie Sascha es schon erwähnt hat. Wichtig ist, wir machen nicht alles, was der Kunde oder die Kundin sich vorstellt. Wenn jemand blaue Haare möchte, dann können wir das zwar machen, es hat aber dann keine Nachhaltigkeit. Uns ist die Haarstruktur hier wichtiger als der eigentliche Umsatz, daher setzen wir manche Sachen auch nicht um. Dieses Weniger an Geld ist mir dann auch nicht wichtig, weil ich auf Nachhaltigkeit setze.
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Viele Kunden stimmen ihren nächsten Termin gerne direkt nach der Dienstleistung ab
Ich möchte, dass die Kunden wieder kommen, im besten Fall nach guter Dienstleistung auch ihre Bekannten und Freunde. Um all diese Situationen clever und richtig einschätzen zu können, genießen Fortbildungsmaßnahmen bei uns sehr hohe Priorität. Man muss schauen, wo liegen die Stärken und Schwächen der eigenen Mitarbeiter und worauf kann man aufbauen. In diesem Salon lege ich hohen Wert darauf, dass meine Mitarbeiter von Anfang an gut ausgebildet sind, ihren Meister oder vergleichbare Abschlüsse mit sich bringen, um diese dann weiter zu entwickeln. Für mich ist das ein klares Zeichen für Antrieb. Sie haben ein gewisses Ziel schon vor Augen und ich muss ihnen nicht erst das Ein-mal-Eins beibringen. Der Kunde, der hier reinkommt, hat eine gewisse Erwartungshaltung und dann brauch ich auch Leute, die diese Erwartungshaltung von vorne rein sicher annehmen und umsetzen. Natürlich muss man immer bereit sein, sich zu verbessern. Vergleichen wir alles mit Sport, weil ich aus dem Fußball komme. Ein Ronaldo hört nicht auf zu trainieren, nur weil er jetzt alles gewonnen hat. Er wird sogar noch mehr trainieren. Man muss immer diesen Antrieb und auch diese Leichtigkeit haben. Deswegen sag ich immer, mir fällt dieser Beruf hier in dieser Räumlichkeit, mit diesem ganzen Servicegedanken sehr leicht. Ich mache es mit 98% Liebe, Leidenschaft und mit 2% Kraft. Also fällt mir der Tag hier drinnen sehr leicht.
HOMBURG1: Die Sommersaison neigt sich dem Ende zu, der Herbst steht vor der Tür. Was war in diesem Sommer angesagt? Gibt es besondere Styles und Trends im Herbst, die ihr euren Kunden näher bringen wollt, abseits des „Gewöhnlichen“?
Sascha Salto: Es gibt ja immer wieder Kapitel, die sich wiederholen. Bei den Männern ist es jetzt lange die Under-Cut Geschichte gewesen. Mittlerweile geht man da technisch mehr in die Ausarbeitung, indem progressivere Konturen mit trotzdem weichen Übergängen nach oben umgeschnitten werden. Bei den Damen ist es aktuell so, dass starke Farbverläufe in Form von dunklen, tief einsetzenden Ansätzen mit heller auslaufenden Spitzen gefragt sind. Also schön harmonische Übergänge. Der Herbst bringt vor allem Natürlichkeit und Wärme mit. Hier arbeitet man eher mit irisierenden, pudernen Kupfertönen, aber auch mit leicht kühlchangierten Tönen. Grundsätzlich ist es einfach so, dass man von diesen kontrastreichen Färbungen, wie man es kannte mit hell und dunkel oder dunkel und rot, eigentlich komplett weg ist. Es wird mehr Wert auf Natürlichkeit gelegt, damit diese leichten, lichtdurchfluteten Nuancen eher zur Geltung kommen. Erdige, pudrige Töne, warme, leichte, pudrige Rottöne. Aber eine neue Farbe bringt natürlich nichts, wenn man nicht auch die dazugehörigen Tools bzw. Pflegeprodukte verwendet. Seit ungefähr einem Jahr ist ein Newcomer-Produkt hier in Deutschland auf dem Markt, mit dem wir arbeiten. Es nennt sich Olaplex. Es gibt drei Komponenten dafür und wir arbeiten damit im Prinzip bei jeder Färbung. Auch für die Nachbehandlung zuhause ist es wichtig, damit der Kunde seine Haare ideal nachhaltig pflegen und die Farbe versiegeln lassen kann. Von daher sind solche Produkte gerade nach dem Sommer wichtig, aber auch generell bei Blond oder bei Rottönen. Farbpflege ist wichtig. Bei den Männer ist es so, dass sie mittlerweile immer mehr Wert auf separate Haarprodukte legen. Sie benutzen gerne spezifische, für ihre Kopfhaut oder auch für ihren Haartyp geeignete Shampoos oder Pflegeartikel. Das war vor 10 Jahren undenkbar. Da hat der Mann sich ganz normal mit Bodyduschgel die Haare mitgewaschen. Mittlerweile sind die Herren anspruchsvoller geworden. Eine gute Pflege sollte jeder im Haushalt haben und auch dementsprechend regelmäßig anwenden, grade die Langhaarkunden. Da sollte man nicht am falschen Ende sparen.
HOMBURG1: Ein guter Schnitt braucht Zeit, sind die Kunden es bei euch gewohnt Zeit mitzubringen, gehört das mit zum Wohlfühlkonzept?
Serafino Russo: Bei uns auf der Preisliste ist ganz klar deklariert: Herren 30 Min, Damen 45 Min. Minimum. Das heißt, wir haben natürlich auch in unserem Plan gewisse Pufferzonen über den Tag verteilt, um gewisse Sachen abzufangen. Der Kunde kommt zu spät, die Kundin wünscht doch noch ein paar Strähnen usw. Also der Zeitfaktor in meinem Salon ist nicht so wichtig. Der Kunde bekommt die Zeit, die er für seine Behandlung braucht. 70% – 80%  unserer Kunden kommen hier her, wenn sie frei haben. Vor allem Frauen platzieren ihren Termin dann, wenn sie einen freien Tag haben, weil sie keinen Zeitdruck möchten. Wir haben Kundenparkplätze hinter dem Haus, d.h. das Auto kann auch eine Stunde oder länger hier geparkt sein, ohne dass man gleich einen Strafzettel hat. Diese ganzen Negativgedanken fallen bei einem Serafino-Russo-Friseurbesuch weg. Meine Kunden bringen von sich selbst aus gerne Zeit mit und das ist auch von mir so gewollt. Da sind wir wieder beim Thema Demut. Man ist immer im Stress, man ist immer unter Zeitdruck. Bitte kommt nicht, wenn ihr keine Zeit habt, denn ich möchte dass ihr hier entspannen könnt.
HOMBURG1: Wo siehst du dich und den Salon in den nächsten Jahren, wohin soll die Entwicklung gehen?Bist du am Zenit angekommen und sagst selbst, du bist zufrieden?
Serafino Russo: Ich bin jetzt 42 Jahre alt und ich bin, denke ich, in einer guten Position, was die Zufriedenheit angeht. Ich habe in den letzten 2-3 Jahren diesen Jagdinstinkt, um Großes zu schaffen, abgelegt. Ich habe eine tolle Familie, zwei Kinder, Junge und Mädchen, wir sind alle gesund. Wenn die Leute mich fragen „Wie gehts dir?“, dann sage ich immer, es könnte schlechter sein. Ich bin zufrieden und möchte auch, dass es so bleibt. Es gibt immer ein auf und ab, aber der Level sollte stets gleich bleiben. Ich vergleiche es wieder mit Fußball. Wenn du jedes Jahr das Triple gewinnst, was willst da dann noch neue Ziele haben? Es soll nicht schlechter werden, aber es muss jetzt nicht viel besser werden. Ich würde mir wünschen, dass vielleicht noch 1-2 sehr gute Mitarbeiter kommen wie Sascha, der ist natürlich schon ein Glücksgriff für mich. Insgesamt ist meine Life-Work-Balance optimal. Ich träum ja schon immer von einer Bar. Aber meine Frau sträubt sich seit Jahren dagegen. Vielleicht wird ja noch etwas daraus, wenn die Kinder ein bisschen größer sind. Was den Salon angeht, will ich keinen Zweiten oder Dritten, was viele vielleicht anstreben würden. Das ist nicht mein Ding. Immer weiter, immer weiter, immer weiter, immer weiter.. Ich bin sehr zufrieden, glücklich angekommen.
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Außenansicht Serafino Russo Friseurstudio

 

 

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1 Kommentar

  1. […] “Er ist 42, hat italienisches Feuer in den Adern und betreibt das vielleicht exklusivste Friseurstudio in weiter Umgebung. Serafino Russo ist nicht nur ein Friseur, er verkauft Lebensqualität.” So beginnt die Einleitung unseres Interview…und das Interview hat gezeigt: Serafino hat wirklich Feuer! Klick zum Interview […]

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