Am Dienstag, dem 18. Januar, werden erneut Filialen der saarländischen Sparkassen wegen Warnstreiks geschlossen bleiben. Die Beschäftigten der Landesbank Saar werden ebenfalls wieder an dem Warnstreik teilnehmen, teilt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit.
Die Beschäftigten werden alle zu einem „Stay-at-Home“ Streik aufgerufen. Wegen der Pandemie wird keine Kundgebung vor Ort stattfinden, sondern eine bundesweite virtuelle Streikveranstaltung durchgeführt.
„Wir müssen weiter dranbleiben, denn die Arbeitgeber der öffentlichen Banken haben auch nach der vierten Verhandlungsrunde kein nennenswertes Angebot vorgelegt. Rechnet man alle Komponenten über die Laufzeit zusammen, bekommen wir gerade einmal eine 1,15 % angeboten. Das ist bei der derzeitigen Inflationsrate nicht akzeptabel. Die Bereitschaft für die Gehaltsforderungen weiter zu kämpfen ist enorm hoch“, so die für Banken zuständige Gewerkschaftssekretärin, Simone Gelfert, der ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland.
ver.di kritisiert, dass es weder beim Entgelt noch bei den anderen Verhandlungsthemen, wie etwa bei der mobilen Arbeit, einen Durchbruch gab. Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach einer Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einer sozialen Komponente von 150 Euro sowie einem Wahlrecht zwischen Gehalt und Freizeit und einer Regelung zur mobilen Arbeit in die Tarifverhandlungen gegangen.
Die Gewerkschaft fordert, dass die Beschäftigten einen Anspruch darauf haben sollen, bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil zu arbeiten. Dafür sollen sie einen Anspruch auf eine Erstausstattungspauschale in Höhe von 1.500 Euro erhalten. Aus Sicht von ver.di gab es bei den Verhandlungen im November zwar wichtige Fortschritte. Aber gerade bei den materiellen Fragen, wie den Gehaltssteigerungen und den Regelungen zum mobilen Arbeiten liegen die Tarifvertragsparteien noch weit auseinander.
ver.di Verhandlungsführer, Jan Duscheck findet deutliche Worte zur Situation: „Klar ist: Mit dem Angebot aus dieser Verhandlungsrunde können wir uns nicht abfinden. Das werden wir in den nächsten Tagen zeigen. Wir erwarten vom VÖB eine ordentliche Gehaltssteigerung und keinen satten Reallohnverlust. Wir erwarten Entlastung jetzt und nicht erst in zwei Jahren!“
Die Tarifverhandlungen zwischen ver.di und den öffentlichen Banken werden am 20. Januar in Frankfurt fortgesetzt.