Bild: Mathias Blum

Ministerpräsident Tobias Hans und Innenminister Klaus Bouillon empfingen am Mittwoch etwa 1.200 zivile Helfer sowie Einsatzkräfte, die den betroffenen Menschen in Teilen Deutschlands nach der Unwetterkatastrophe im Juli dieses Jahres geholfen haben. Mit der Veranstaltung im Saarbrücker E-Werk wollte die saarländische Landesregierung ihre Dankbarkeit für die ehrenamtliche Unterstützung zum Ausdruck bringen und den Helfern die Möglichkeit zum Austausch geben.

Insgesamt waren allein aus dem Saarland fast 3000 Helfer in Rheinland-Pfalz im Einsatz.  Im Rahmen des Empfangs im E-Werk schilderten drei dieser Helfer anschaulich ihre Erfahrungen in den Krisengebieten: Jürgen Weisgerber, Wehrführer der Gemeinde Saarwellingen, Birgit Geitlinger, Technisches Hilfswerk (THW) und Notfallseelsorger Peter Munkes.

Diakon Munkes, der seit 20 Jahren in der Notfalseelsorge tätig ist, war mit Ehefrau Tanja, die ebenfalls als Notfallseelsorgerin arbeitet, am 17. und 18. Juli im Ahrtal. Er erinnert sich: „Für die Sprachlosigkeit angesichts dieser verheerenden Katastrophe galt es vor Ort entweder die passenden Worte zu finden oder eben auch das Schweigen auszuhalten. Dabei haben wir versucht, die Menschen vor Ort zu unterstützen. Dafür haben wir große Dankbarkeit erfahren dürfen.“

Jürgen Weisgerber, der seit über 25 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, hat wie viele andere Helfer eine solche Zerstörung vorher noch nie gesehen: „Das war sehr prägend, dieses Ausmaß – einfach unvorstellbar. Doch genau so beeindruckend waren eben auch die Hilfsbereitschaft und die Zusammenarbeit aller Kräfte vor Ort.“

„Dieser Einsatz hat mich doch sehr mitgenommen“, erinnert sich auch Birgit Geitlinger, Mitglied des Technischen Hilfswerks (THW), die im Juli und nochmal Ende September in Rheinland-Pfalz war. „Besonders eindrucksvoll war auch für mich die Vielzahl der Helferinnen und Helfer der etablierten Organisationen, aber auch die vielen Privatmenschen, die kamen, um zu unterstützen. Wenn man es schaffen könnte, diese wertvolle freiwillige Hilfe noch besser zu strukturieren oder die Menschen zu motivieren, sich den Hilfsorganisationen anzuschließen, wäre viel gewonnen.“

Ministerpräsident Tobias Hans sagte in seiner Rede an die Gäste: „Wir alle haben die Bilder der Unwetterkatastrophe im Juli noch im Kopf. Das Leid der Menschen, die ihr Leben, ihre Lieben oder ihr Hab und Gut verloren haben, hat uns mitten ins Herz getroffen. Aber die Welle der Hilfsbereitschaft, die dadurch spontan ausgelöst wurde, hat mich wirklich tief beeindruckt. Unser Land lebt von Frauen und Männern, die Hand anlegen, wo Hilfe gebraucht wird, die schützen und retten, wo Gefahren drohen, die anderen zur Seite stehen, die in Not sind. In dieser Halle sind heute Abend genau diese Menschen, die anpacken und helfen, die Solidarität und Hilfsbereitschaft praktizieren. Und das aus innerer Überzeugung.“

Innenminister Klaus Bouillon: „Die verheerenden Unwetter im Juli dieses Jahres hatten furchtbare Folgen für die Menschen in den betroffenen Gebieten; die Bilder und Nachrichten von dort haben uns alle tief erschüttert. Unter diesen Eindrücken haben sich innerhalb kürzester Zeit neben einer Vielzahl unserer Einsatzkräfte auch zahlreiche Saarländer privat auf den Weg gemacht, um vor Ort zu helfen. Dabei haben sie nicht nur bei den Aufräumarbeiten angepackt, sondern auch wertvolle medizinische und psychologische Hilfe geleistet – über mehrere Monate hinweg.“

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