Das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg hat zum zweiten Mal in Folge das Gold-Zertifikat der Aktion Saubere Hände erhalten.
Es ist die höchste Stufe der Auszeichnung und wird an Gesundheitseinrichtungen verliehen, die nachweislich und kontinuierlich die Qualität der Händehygiene mit unterschiedlichen Maßnahmen verbessern. Der dadurch sehr hohe Standard bei der Händedesinfektion am Universitätsklinikum erhöht die Sicherheit für Patienten.
Bereits seit 2017 beteiligt sich das UKS an der Aktion Saubere Hände. Für den Bewertungszeitraum 2024/2025 wurde das Universitätsklinikum nun erneut mit dem goldenen Zertifikat der Aktion ausgezeichnet. Gesundheitseinrichtungen der drei Kategorien „Krankenhäuser“, „Alten- und Pflegeheime“ sowie „Ambulante Medizin“ können Zertifikate auf drei Stufen erreichen, von Bronze für eine reine Teilnahme, über Silber bis hin zur höchsten Qualitätsstufe Gold. Im Saarland ist das UKS das einzige Krankenhaus mit dem goldenen Zertifikat. Und auch im bundesweiten Vergleich der Universitätsmedizin ist die Auszeichnung eine hervorragende Leistung, da lediglich zehn Universitätskliniken auf diesem Standard sind.
Die deutschlandweite Kampagne zur Händedesinfektion in Gesundheitseinrichtungen wurde vom Nationalen Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen (NRZ), dem Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) sowie der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung e.V. etabliert. Sie basiert auf einer Initiative der Weltgesundheitsorganisation WHO und soll die Patientensicherheit verbessern.
„Die korrekte und regelmäßige Händedesinfektion ist in einem Krankenhaus besonders wichtig. Unsere Hände sind Schnittstellen und können Erreger übertragen. Das kann komplizierte Krankheitsverläufen zur Folge haben. Wir haben uns verstärkt zur Aufgabe gemacht, solche Übertragungen mit allen Mitteln zu verhindern,“ erklärt Prof. Dr. Barbara Gärtner, die Leiterin der Krankenhaushygiene am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene des UKS. Daher setzen sich Prof. Gärtner und ihr Team dafür ein, dass in Homburg Händehygiene auf höchstem Niveau betrieben wird: „Wir gehen besondere Wege, die zwar etwas aufwändiger sind, jedoch steht bei uns Patientensicherheit an erster Stelle.“
Hierzu werden am UKS regelmäßig hochmoderne Simulationstrainings mit kleinen, interdisziplinären Teams aus Ärztinnen, Ärzten und Pflegefachkräften durchgeführt sowie Handlungsabläufe individuell an fachspezifische Tätigkeiten angepasst. „Von der Patientenaufnahme bis hin zu den unterschiedlichen Stationen und Bereichen erarbeitet unser Team der Krankenhaushygiene gemeinsam mit dem Klinikpersonal Handlungsempfehlungen, die dann geschult und umgesetzt werden“, ergänzt Anne-Rieke Mertens, Mitarbeiterin der Krankenhaushygiene. In den Trainingssituationen werden ganze Räume mit Schwarzlicht bestrahlt, um die Übertragungswege kenntlich zu machen, welche Erreger durch Kontakt nehmen.
Daneben überprüft die Krankenhaushygiene, wie Händehygiene konkret im klinischen Alltag durchgeführt wird. Für das Gold-Zertifikat der Aktion Saubere Hände beobachtet man beispielsweise mehrere Wochen lang aktiv die Handdesinfektion auf allen Intensivstationen und auf weiteren Normalstationen. „Wir schauen uns das in der Praxis an und wenn sich Optimierungsbedarf ergibt, setzen wir direkt und zielgerichtet an“, beschreibt Prof. Gärtner den Prozess. Dabei ist es der Krankenhaushygiene wichtig, gemeinsam mit dem Personal auf Station zu arbeiten und niemanden anzuprangern. „Bei unseren Prüfungen bleiben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anonym. Wir helfen ihnen bei der bestmöglichen Händehygiene und nutzen die gesammelten Erkenntnisse.“ Auch eine hauseigene Kampagne mit dem Slogan „Von 0 auf sicher in 30 Sekunden“ zur richtigen Durchführung der Desinfektion erinnert an vielen Stellen auf dem Klinikgelände an die wichtige Hygienemaßnahme. Für das Gold-Zertifikat gibt es eine Reihe weiterer Anforderungen, die das UKS alle erfüllt hat.
Prof. Gärtner ist stolz auf das Ergebnis und die Arbeit aller Beteiligten. Und sie betont ausdrücklich, dass die Auszeichnung dem Einsatz sehr vieler Mitarbeiter am UKS zu verdanken ist: „Krankenhaushygiene ist eine Gemeinschaftsleistung und das gilt besonders für die Händehygiene. Es beginnt bei der Einkaufsabteilung mit der Bestellung des Desinfektionsmittels, braucht die Arbeit des Hygiene-Teams und schließlich sind es vor allem die Kolleginnen und Kollegen auf Station, die die Handdesinfektion letztendlich durchführen. Nur zusammen erreichen wir diesen hohen Standard zum Schutz unserer Patientinnen und Patienten.“