Stefan Gessner (l.) übernimmt im Oktober das Vorstandsamt von Ralph Marx (r.). - Foto: Rosemarie Kappler
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Bereits zum Jahreswechsel 2019/2020 waren die Pflöcke eingeschlagen, die der Kreissparkasse Saarpfalz die reibungslose Fortführung ihrer Geschäftsführung garantierten. In seiner Dezember-Sitzung hatte der Kreistag Armin Reinke für weitere sechs Jahre als Vorstandsvorsitzenden bestätigt.

Reinke steht seit Oktober 2014 in dieser Position in der Verantwortung für den größten Finanzdienstleister in der Region. Zum 1. Oktober beginnt also seine nächste auf sechs Jahre befristete Vorstandsperiode. Damit war die Hälfte des Spitzenteams personalisiert. Für die zweite Hälfte musste indes eine „Ersatzbeschaffungsmaßnahme“ in die Wege geleitet werden, denn Ralph Marx, der seit 2008 Vorstand bei der Kreissparkasse Saarpfalz ist, verabschiedet sich Ende September in den Ruhestand, wenige Wochen vor Vollendung seines 63. Lebensjahres.

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An seine Stelle tritt nun Stefan Gessner. Der 48-Jährige hat seine berufliche Laufbahn 1993 bei der Kreissparkasse Saarpfalz begonnen und hat sich über all die Jahre durch Weiterqualifizierung das Fachwissen und die Erfahrungen erarbeitet, die ihn für das Vorstandsamt prädestinieren. Gessner kennt als „Eigengewächs“ der Bank den Betrieb aus dem Effeff. Das ist in der aktuellen Corona-Lage sicherlich ein entscheidender Vorteil. Vom Individualkundenberater und Vorstandsassistent ausgehend hat er im Laufe seiner Berufsjahre mehr und mehr Verantwortung übernommen. Zunächst hatte er Privatkunden bei Baufinanzierungen und in Sachen Wertpapiergeschäft beraten. Er hat sich fit gemacht im Aufsichtsrecht, ist Greminberichterstatter und hat als Leiter des Bereiches Unternehmensentwicklung den Vorstand bei Entscheidungen im Kredit- und Wertpapiergeschäft vertreten. Seit 2010 verantwortet Gessner zusätzlich den Bereich Personal.

In den genannten Bereichen hat er seit 2014 den Vorstandsvorsitzenden Armin Reinke vertreten und hat eng und vertrauensvoll mit Ralph Marx zusammengearbeit, weil sich automatisch Überlappungsbereiche ergeben haben, etwa im Bereich Kreditkontrolle und -überwachung. Marx war hier der ausgewiesene Experte für Risikostreuung. Marx verantwortete auch die Bereiche Betriebsorganisation, IT und Gebäudemanagement, war insgesamt zuständig für Technik und Digitalisierung. Das Verdienst von Ralph Marx in den letzten Jahren war sicherlich die Fokussierung auf den Bereich Kapitalbildung. Die Sparkasse hat sich zum Ziel gesetzt, ihre anrechenbaren Eigenmittel überwiegend aus Kernkapital darzustellen. Marx ist es gelungen die Kernkapitalquote auf über 15 Prozent zu erhöhen, was deutlich über dem Branchendurchschnitt liegt. Die Kreissparkasse Saarpfalz sieht er als sehr gut aufgestellt, kann entsprechend zufrieden und entspannt den Ruhestand antreten „und endlich für die Familie da sein und das Zusammensein mit Freunden im Handballverein und beim Roten Kreuz genießen.“

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Was Gessner und Marx gemeinsam haben ist dies: Beide haben ihr Vorstandsamt in einer weltweiten Krisensituation angetreten, bzw. werden dies tun. Am 14. September 2008 begann mit der Pleite von Lehman Brothers die weltweite Finanzkrise, am 1. Oktober wurde Marx Vorstand bei der Kreissparkasse Saarpfalz. Stefan Gessner übernimmt das Amt nun mitten in der Corona-Krise, von der Keiner sagen kann, wie lange sie die Menschen noch beschäftigen wird. Vorstandvorsitzender Reinke geht davon aus, dass es mindestens bis 2021 sein wird. Doch Gessner konnte bereits erste Erfahrungen mit dem Krisenmanagement machen. Als kurzfristig die Schließung von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen verkündet wurde, da musste er sich rasch intern darum kümmern, dass bei 60 Elternteilen unter den Mirtarbeitern für genügend Flexibilität gesorgt werden konnte, um die Kinder zu versorgen. Neu an dieser Krise ist – da sind sich Gessner und Reinke einig -, „es gibt keine Erfahrungswerte, auf die man aufbauen kann. Diese Krise ist für uns alle etwas Neues.“

Was indes für das künftige Vorstands-Tandem feststeht: Kundennähe soll auch weiterhin über alle Kanäle hergestellt werden, egal ob über die Geschäftsstellen, über das Online-Portal oder das Service-Center. Reinke: „Wie wollen uns da entsprechend des Kundenverhaltens bewegen.“ Service und Beratung würden also auch weiterhin die großen Themen bleiben, sie müssten aber auch angepasst werden. Wer eine individuelle Beratung benötigt bekommt auch weiterhin so schnell wie möglich einen Berater, der dann auch künftig den Kunden betreut. Dabei spielt die Digitalisierung dann eine entscheidende Rolle. Die Kreissparkasse werde auch weiterhin in der Fläche präsent sein. Reinke räumt aber ein, dass dennoch auch das Geschäftsstellennetz überdacht werden muss. Personal vorzuhalten für eine Geschäftsstelle in der pro Stunde lediglich ein bis zwei Geschäftsvorgänge stattfinden, sei nicht darstellbar. Auch das in Teilen eine Folgeerscheinung von Corona, weshalb Reinke und Gessner nach passenden Lösungen suchen werden.

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