Die Krankenhäuser im Saarland planen ein gemeinsames Patientenportal als interoperable Kommunikationsplattform für alle Leistungserbringer. Die Ausschreibung dazu wird nach Ostern erfolgen.
“Wir freuen uns, dass wir mit dem Zusammenschluss der Patientenportale der saarländischen Krankenhäuser einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Krankenhauszukunftgesetzes leisten und damit gleichzeitig den Grundstein für eine zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung im Saarland legen werden”, sagt Lars von Ohlen, Projektinitiator und Bereichsleiter Klinische Verfahren des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg zum Startschuss für dieses innovative trägerübergreifende Projekt. Dieser Zusammenschluss sei ein wichtiger Schritt in Richtung einer patientenorientierten und interoperablen Gesundheitsversorgung im Saarland. Es trage dazu bei, den Patienten den Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsleistungen zu erleichtern und gleichzeitig die Effizienz und Qualität der Versorgung spürbar zu verbessern.
Ein „Patientenportal“ dient dem Austausch von Informationen zwischen Patienten auf der einen Seite und ihrem Krankenhaus auf der anderen Seite. Vor einem geplanten Klinikaufenthalt können die Patienten ihnen vorliegende Befunde, Labordaten und Arztbriefe dem Krankenhaus digital übermitteln; die Klinik kann im Vorfeld über die geplante Behandlung und die voraussichtlichen Termine informieren. Im Nachgang zu einem Krankenhausaufenthalt können die Patienten ihre Befunde, Labordaten, ihren Medikationsplan und den Arztbrief über das Portal auf digitalem Wege erhalten, mit ihrer Einwilligung werden alle Informationen auch dem einweisenden Arzt sowie dem Hausarzt digital weitergeleitet.
Die Patienten profitieren somit von einem leichteren Zugang zu ihren Gesundheitsdaten und einer verbesserten Koordination ihrer Behandlungen in den einzelnen Kliniken im Saarland und erhalten eine bessere und effizientere Aufklärung, eine umfassendere Vorbereitung auf Behandlungen, eine verbesserte Übersicht über die geplanten Behandlungen und Termine. Daraus resultiert insgesamt eine gesteigerte Versorgungsqualität für die saarländischen Patientinnen und Patienten.
Die Kliniken unterschiedlicher Träger im Saarland setzen sich gemeinsam dafür ein, dass die Patienten im Saarland von diesen Verbesserungen so gut wie möglich profitieren können. Hierfür wurden die einzelnen Projekte der Krankenhäuser aus dem Krankenhauszukunftsgesetz über die Arbeitsgruppe Digitalisierung der Saarländischen Krankenhausgesellschaft e.V. (SKG) zu diesem gemeinsamen Projekt zusammengeführt und neu ausgerichtet. „Diese Art einer gemeinsamen Plattform für die Patienten in einem Bundesland ist einmalig in Deutschland“, stellt der Geschäftsführer der SKG, Dr. Thomas Jakobs, fest. Durch die Umsetzung der Patientenportale als einer gemeinsamen eHealth-Plattform werde auch die Zusammenarbeit zwischen den im Saarland tätigen Kliniken und Gesundheitsdienstleistern verbessert und die Qualität der Gesundheitsversorgung landesweit gesteigert.
Die ersten Funktionen der Plattform sollen noch in 2023 umgesetzt und in den folgenden Jahren kontinuierlich erweitert werden.
Die Saarländische Krankenhausgesellschaft e.V. (SKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger im Saarland. Sie vertritt seit 1950 die Interessen von gegenwärtig 19 Krankenhäusern des Saarlandes in der Landes- wie Bundespolitik und nimmt ihr per Gesetz übertragene Aufgaben wahr. Die saarländischen Krankenhäuser versorgen jährlich stationär etwa 245.000 Patienten. Mit zusammengenommen rund 14.000 Mitarbeitern sind sie einer der größten Arbeitgeber des Saarlandes.