Symbolbild

Zur angekündigten Schließung des Krankenhauses in Losheim als Akutkrankenhaus und zu den weiteren Planungen für den Standort erklären die SPD-Landtagsabgeordneten Martina Holzner und Dr. Magnus Jung: 

Dr. Magnus Jung (SPD).
Quelle: www.spd-fraktion-saar.de

„Die Entscheidung zur Schließung des Akuthauses kommt nach den mehrfachen Ankündigungen des Trägers dem Grunde nach nicht überraschend. Dass uns die Nachricht aus den Medien erreicht, bestätigt den schlechten Stil der Marienhaus GmbH aus den letzten Jahren. Insofern wäre es interessant zu wissen, ob das Gesundheitsministerium vorab wie behauptet informiert gewesen ist.

Wir begrüßen die Absicht des Trägers, in Losheim auch zukünftig medizinische und pflegerische Angebote bereit zu stellen. Ob dies auch im Bereich der geriatrischen Versorgung möglich ist, muss im Rahmen der gesamten Krankenhausplanung und mit Blick auf die benachbarten Krankenhäuser  sowie die geplante Nordsaarlandklinik geprüft werden. Der Sozialausschuss des Landtages wird sich in seiner Sitzung am nächsten Mittwoch mit dem Thema befassen.

Nachdem es schon in den letzten Wochen zur Kündigung langfristig beschäftigter Mitarbeiter gekommen sein soll, appellieren wir an die Verantwortung des Trägers, in jedem Fall den Gang in die Arbeitslosigkeit zu verhindern. Die SPD sagt den Bürgerinnen und Bürgern, den Beschäftigten und der Kommunalpolitik die Unterstützung für den vor uns liegenden Prozess zu.“

Astrid Schramm (LINKE), Quelle: www.linkefraktion-saarland.de

Auch die Linksfraktion im Saarländischen Landtag übt Kritik und fordert die Landesregierung auf, umgehend eine Krankenhausplanung vorzulegen, die eine gute und wohnortnahe Versorgung aller Saarländerinnen und Saarländer verlässlich sicherstellt. „Die Landesregierung hat keinerlei erkennbaren Plan für die Krankenhaus-Versorgung“, kritisiert die gesundheitspolitische Sprecherin Astrid Schramm.

„Zuerst hat sie jahrelang behauptet, es gäbe zu viele Krankenhaus-Betten, dann sind es auf einmal doch zu wenige. Zuerst behauptete die Gesundheitsministerin, die Versorgung der Menschen im Nordsaarland sei auch nach der Schließung der Klinik in Wadern gesichert, dann wurde doch nach einem Investor für eine neue Nordsaarland-Klinik gesucht. Jahrelang hat die Regierung die Investitionsmittel gekürzt und wundert sich dann, wenn Krankenhäuser dicht machen. Zuerst haben CDU und SPD in den Kommunen öffentliche Krankenhäuser verscherbelt, und jetzt wollen die Verantwortlichen völlig überrascht sein, dass private Träger auf Profit und Kostensenkung achten. Eine nachhaltige Gesundheitspolitik sieht anders aus.

Und spätestens nach dem unseligen Hin und Her in Ottweiler, Losheim und Lebach kann die Marienhaus GmbH kein verlässlicher Partner sein. Bis 1985 durften Krankenhäuser aus gutem Grund gar keinen Gewinn machen, weil Gesundheit keine Ware ist und sich eine gute öffentliche Versorgung niemals rechnen wird. Heute werden Krankenhäuser aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen und kirchliche Träger sind hier nicht weniger auf das Geschäft ausgerichtet als andere private Träger. Die öffentliche Hand sollte daher einspringen und die Krankenhausversorgung sicherstellen.“ Die Zukunft des Krankenhauses Losheim wird nächste Woche Thema im Gesundheitsausschuss sein. Auf Antrag der Linksfraktion wird dazu auch die Bürgerinitiative gehört werden.

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