In der jüngsten Stadtratssitzung in Blieskastel wurde intensiv über die Zukunft der Festhalle debattiert. Dabei ging es insbesondere um eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung der bestehenden Halle oder dem Neubau einer kleineren Version an angrenzendem Standort. Überraschenderweise war der Stadtrat nicht über die Studie und deren Kosten im Voraus informiert, obwohl bereits 2018 eine ähnliche Untersuchung durchgeführt wurde.
In der Studie von 2018 hatte sich der Stadtrat für einen Neubau am Altstadtrand-Ost, neben dem geplanten Biosphärenhaus, ausgesprochen. Der aktuelle Plan sieht allerdings einen kleineren Neubau der Festhalle vor, der neben der bestehenden Halle errichtet werden soll. Die Fraktion der Grünen kritisiert die neue Planung scharf.
Laut Brigitte Adamek-Rinderle, der Kulturbeauftragten der Grünen, ist es für ihre Fraktion unverständlich, warum die Planungen, die bereits vor fünf Jahren begonnen hatten, jetzt komplett neu gestartet werden sollen. Die Verwaltung habe es trotz mehrfacher Mahnungen der Grünen versäumt, eine tragfähige Lösung zu finden. Sie betonte, dass die Stadt die Chance für eine attraktive wirtschaftliche und touristische Entwicklung durch eine gut gestaltete Veranstaltungshalle verpasse. Ihrer Ansicht nach zeige das Vorgehen der Verwaltungsspitze mangelnde Ambition und Initiative.
Die Grünen fordern eine intensivere Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und dem Biosphärenzweckverband. Sollte das Biosphärenhaus, wie derzeit diskutiert, im Gebäude der jetzigen Sparkasse untergebracht werden, sehen die Grünen bedeutende Synergieeffekte, wenn der Neubau der Festhalle in unmittelbarer Nähe erfolgt.
Adamek-Rinderle betont, dass das aktuelle Zögern der Verwaltung der Stadt nachhaltig schade. Sie appellierte sowohl an die Verwaltungsspitze als auch an den Landrat, endlich entschlossen zu handeln. Dadurch könne man nicht nur den fast 15 Jahre alten Forderungen des UNESCO MAB-Komitees für ein Biosphärenhaus gerecht werden, sondern auch eine moderne Veranstaltungshalle für Blieskastel errichten.
Damit steht die Stadt vor wichtigen Entscheidungen, die weitreichende Auswirkungen auf die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung haben könnten. Ob die Stadtverwaltung und der Biosphärenzweckverband die geforderte Zusammenarbeit intensivieren werden, bleibt abzuwarten.