Nach der gestrigen Sitzung des Wissenschaftsausschusses des Landtags betont der Vorsitzende des Ausschusses Jürgen Renner (SPD) erneut die Notwendigkeit einer umfassenden Vorbereitung der Hochschulen auf die schrittweise Rückkehr in den Präsenzbetrieb.
„Die gestern stattgefundene Sitzung des Wissenschaftsausschusses hat gezeigt: Die Hochschulen stehen bei den Vorbereitungen für eine schrittweisen Rückkehr in den Präsenzbetrieb noch ganz am Anfang. Wenn das so weitergeht, schlittern wir zum kommenden Wintersemester selbstverschuldet in ein weiteres „Corona-Semester”, warnt Renner.
Ein bloßes Zuwarten darauf, wie sich die Pandemie bis Oktober entwickelt, sei keine Lösung. Es brauche vielmehr ein auf die Bedürfnisse der jeweiligen Hochschulen mit ihren vielfältigen Lehr- und Forschungsformaten zugeschnittenes Stufenkonzept, mit dem man sich bis zum Wintersemester Stück für Stück wieder an den Präsenzbetrieb heranarbeite. Die Federführung für diesen Prozess müsse beim zuständigen Wissenschaftsministerium liegen.
“Im Hinblick auf die Corona-Verordnung des Landes schlage ich vor, dass wir in § 10 Abs. 1 eine Prinzipumkehr vornehmen: An die Stelle der (bis auf wenige Ausnahmen) generellen Untersagung des Präsenzbetriebes an den Hochschulen soll die Erlaubnis des Präsenzbetriebes treten – unter Einhaltung von Hygieneauflagen, die dem jeweiligen Pandemieverlauf entsprechen”, schlägt der SPD-Mann vor.
Die Hochschulen müssten unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Raumkapazitäten Abstandsregeln erarbeiten, die einen – wenn auch eingeschränkten – Präsenzbetrieb zulassen. Für das Wintersemester müsse die Maxime gelten: Präsenz, wo immer dies möglich ist. “Die Studierenden müssen davon ausgehen können, dass Präsenzlehre mit hoher Priorität angeboten wird. Dort, wo der didaktische Kontext dafür spricht oder räumliche Engpässe bestehen, soll die digitale Lehre vorerst weitergeführt werden”, so Renner.