Foto: Anne Deutsch
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Schon seit Wochen stellen die Schüler der 6. Klasse der Robert-Bosch-Schule in Homburg die gleiche Frage: „Fahren wir diese Woche ins Museum?“. Anfang März war es dann endlich so weit.

Der Bus wartete direkt vor der Schule und brachte die 50 Kinder mit ihren Lehrern Frau Mehle und Frau Deutsch nach Saarbrücken zur Modernen Galerie im Saarlandmuseum. Mit an Bord war auch der Vorsitzende des Rotaryclubs Homburg-Zweibrücken Herr Dr. Ulrich Burgard. Er hatte die Idee, den Kindern der Homburger Gemeinschaftsschule durch einen Ausflug in das Museum und einen Workshop vor Ort, Kunst näherzubringen.

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Foto: Anne Deutsch

Tatsächlich waren von den 50 Kindern der 6. Klasse erst 8 in einem Museum, zwei schon einmal in der Modernen Galerie. Deshalb wurde im Vorfeld erst einmal mit den Kindern besprochen, was ein Museum ist und welche Schätze dort auf sie warteten. Auch das richtige Verhalten vor Ort war dabei Thema.

Foto: Anne Deutsch

Die Aufregung war groß und so war es kaum verwunderlich, dass die Kinder im Eingangsbereich wild durcheinander plapperten, bis die Führung begann. Die große Gruppe wurde zunächst in zwei kleinere Gruppen unterteilt und dann konnte die Führung auch schon beginnen. Frau Fuchs, Mitarbeiterin der Modernen Galerie, nahm die Schüler mit auf eine Reise durch die Zeit. Vorbei an Picasso, Franz Marc und Sleevogt bis hin zum Surrealisten Max Ernst. Vom Begründer des deutschen Surrealismus wurden zwei Bilder ins Blickfeld der Kinder gerückt. „Der Wald“ und „Sie waren zu lange im Wald“. In beiden Bildern arbeitete der Künstler mit den Techniken der Grattage und Frottage, also dem Auftrag und Abkratzen von Farbe, sowie dem Durchreiben von Material auf einer Fläche. So ließ er im ersten Bild einen eher düsteren, skelettartigen Wald entstehen, der einem Albtraum entspringen könnte, und im zweiten Bild zeigte sich eine Menschengruppe, die diesem Wald wohl schon zu lange ausgesetzt war, denn diese hatten bereits Züge des Waldes angenommen.

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Foto: Anne Deutsch

Dass die Surrealisten in Traum- und Phantasiewelten eintauchten, um Ideen für ihre Bilder zu gewinnen, das erklärte Frau Fuchs den Kindern. Auch der Einsatz ungewöhnlicher Techniken, wie z.B. dem Malen mit geschlossenen Augen, war für die damaligen Künstler Ausgangspunkt ihres Schaffens. Vor Ort durften die Kinder dann das Zeichnen mit geschlossenen Augen gleich ausprobieren und so war manch einer über sein „Werk“ doch recht erstaunt, als er die Augen öffnete.

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Nach diesem Impuls aus der Kunstgeschichte durften die Schüler dann selbst Hand anlegen. Im Atelier der Modernen Galerie durften die Kinder eine Grattage herstellen. Dafür musste zunächst ein DIN A3 Blatt mit Farbflächen gefüllt werden. Das Arbeiten mit der Ölkreide war für die Kinder zunächst ungewohnt und auch sehr anstrengend, doch schnell wurden erste Ergebnisse sichtbar. War das Blatt vollständig mit Ölkreide bedeckt, wurde mit schwarzer Acrylfarbe übermalt, um die Grundlage für das Herauskratzen des Bilduntergrundes zu schaffen.  Nachdem die Malunterlage durchgetrocknet war wurden „Waldgeister“ herausgearbeitet – ganz nach dem Vorbild von Max Ernst. Mit einer Radiernadel hatten die Kinder zuvor noch nie gearbeitet, doch die Ergebnisse faszinierten sie nachhaltig, als die bunte Ölkreide unter der schwarzen Farbschicht wieder zum Vorschein kam. So entstanden bunt durchscheinende Grattagen mit Waldgeistern, Bäumen und Eulen.

Den Abschluss bildete der Besuch im Museums-Shop. Herr Burgard schenkte jedem Kind eine Kunstpostkarte als Erinnerung an den bunten und abwechslungsreichen Tag mit der Kunst, wovon die Schüler nachhaltig beeindruckt waren. Die KUNSTPAUSE – eine Pause vom normalen Schulalltag, in der es ganz und gar um das Fach Kunst geht, war für die Schüler, sowie Lehrerinnen der Robert-Bosch-Schule ein echtes Erlebnis. “Es war laut und leise, es war bunt, vielfältig und hautnah, es war aufregend und herausfordernd, es war für die Kinder ein gelungener Ausflug in die so ferne Welt der Kunst, es war schön”, laute das Fazit.

Foto: Anne Deutsch
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“Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Dr. Ulrich Burgard und dem Rotary-Club Homburg-Zweibrücken für diese KUNSTPAUSE in der Modernen Galerie Saarbrücken, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat!”

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