Die angesprochenen Zielgruppen profitieren nach der Erfahrung der ZFS-Partner bisher nicht ausreichend von arbeitsmarktpolitischen Vermittlungs- und Qualifizierungsstrategien, und sie nehmen auch seltener an beruflicher Weiterbildung teil. „Jetzt geht es darum, durch gezielte Angebote zu motivieren und die individuellen Handlungsfähigkeiten zu erweitern, wovon auch Arbeitgeber unmittelbar profitieren“, so die Wirtschaftsministerin. 

Interessant sei, dass immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Positionen tätig sind, die über dem Niveau ihrer formalen Qualifikation liegen: „Das zeigt, dass im Arbeitsprozess die formale Qualifikation nicht mehr so wichtig genommen wird wie früher. Darin liegt auch eine Chance – für den Einzelnen wie für die Betriebe.“ Weiterbildung soll sich allgemein stärker am tatsächlichen betrieblichen Bedarf orientieren als am jeweiligen Ausbildungsabschluss. Dennoch bleibe auch die abschlussbezogene berufliche Qualifizierung im Saarland auf der politischen Agenda.

Zur Umsetzung des Aktionsprogramms leisten alle ZFS-Partner im Rahmen ihrer Kompetenz und Zuständigkeit eigene Beiträge. Wesentliche Punkte sind:

·         die verstärkte Anerkennung informell erworbener beschäftigungsrelevanter Kompetenzen,
·         die Einrichtung bedarfsgerechter Qualifizierungsmaßnahmen mit zielgruppenspezifischen Praxisanteilen,
·         die Unterstützung der Arbeitgeber bei der Kompetenzfeststellung und Personalgewinnung,
·         die Förderung geringqualifizierter Beschäftigter, die höherwertige Tätigkeiten als Fachkraft ausüben,
·         die stärkere Berücksichtigung älterer und geringqualifizierter Arbeitsloser im Bewerbungsverfahren und bei der Stellenbesetzung,
·         die zukunftsorientierte Organisationsentwicklung und ein alter(n)sgerechtes Personalmanagement.

Rehlinger: „Wir versprechen uns mit Blick auf die Zielgruppen viel von der Schaffung zusätzlicher Praktikumsmöglichkeiten sowie von der praktischen Kompetenzfeststellung in den Betrieben.“ Die Bildungsträger sollten im Übrigen stärker darauf achten, „dass Weiterbildungsangebote methodisch, didaktisch und inhaltlich so gestaltet werden, dass sie der Lern- und Leistungsfähigkeit Älterer und Geringqualifizierter entgegenkommen“. Das Wirtschaftsministerium wird weiterhin die individuelle Qualifizierungsberatung für Unternehmen unterstützen, ebenso die Know-how-Vermittlung an Existenzgründerinnen und Existenzgründer.

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