Der sozial- und gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Dr. Magnus Jung will künftig das Thema Einsamkeit stärker in den Fokus der Landespolitik rücken. 

Nach einem Bericht des Saarländischen Rundfunks hat sich die Zahl der Menschen, die aus Einsamkeit bei der Telefonseelsorge anrufen, in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Der Bericht bestätigt Forschungsergebnisse, die schon länger in westlichen Staaten einen rapiden Anstieg einsamer Menschen konstatieren.

Jung: „Einsamkeit ist genauso schädlich wie starkes Rauchen. Die Einsamkeit ist häufig Auslöser für Depressionen, Demenz und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und verursacht damit immense Folgekosten im Gesundheitssystem. Einsame Menschen schämen sich häufig für ihre Situation und können ihre Gefühle niemandem offenbaren. Es ist daher als Politik wichtig, einen stärkeren Fokus auf Möglichkeiten zu legen, um einsamen Menschen zu helfen.“

Insbesondere Einsamkeit im Alter habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen: „Heute leben viele Erwachsene hunderte Kilometer entfernt von ihren Eltern. Im hohen Alter, wenn viele Freunde und Bekannte bereits verstorben sind, steigt die Zahl einsamer Menschen immens an. Dazu kommt, dass häufig die Mini-Renten gerade bei Frauen nicht ausreichen, um am sozialen Leben teilzunehmen.

Jung will in der in den kommenden Monaten das Tabuthema stärker in den politischen Fokus rücken. Dazu werde es im zweiten Halbjahr eine Anhörung der SPD-Landtagsfraktion geben, um zu erarbeiten, wie die Politik der Vereinsamung von Menschen entgegnen kann. Ziel sei es, innerhalb der Landesregierung noch in dieser Legislaturperiode ein Maßnahmenpaket zu verabschieden.

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