Symbolbild

Der saarländische Umweltminister Reinhold Jost begrüßt die Stellungnahme der Experten der Wissenschaftsakademie Leopoldina als konstruktiven, hilfreichen Beitrag im Streit um Diesel-Fahrverbote. „Anstatt eine akademische Diskussion über Stickoxid-Grenzwerte zu führen, nehmen die Wissenschaftler in ihrem Positionspapier die Möglichkeiten, Luftschadstoffe zu reduzieren in den Blick und bewerten sie. Sie tun das, ohne das Thema Schadstoffbelastung zu verharmlosen“, so Jost.

Der Minister hält Diesel-Fahrverbote für den falschen Weg: „Verbote bringen uns hier nicht weiter, sondern Gebote“, sagt Jost und verbindet damit seine erneute Aufforderung an den Bundesverkehrsminister, die Autobauer zur schnellen, kostenlosen Hardware-Nachrüstung von Diesel-Fahrzeugen zu zwingen. „Die Erkenntnisse der Leopoldina-Experten unterstützen uns in diesem Anliegen. Die Autoindustrie hat sich bisher geschickt ihrer Verpflichtung entzogen.“

Auch die Verteufelung des Diesel-Pkw sei gerade mit Blick auf fehlende Alternativen zum Verbrennungsmotor völlig falsch. Ziel könne es nicht sein, den Dieselmotor, der eine wichtige Übergangstechnologie auf dem Weg zur Elektromobilität darstelle, aus dem Markt zu drängen. „Es ist aus meiner Sicht viel sinnvoller, die Marktdurchdringung mit sauberen und energieeffizienten Euro 6 -Dieselmotoren mit niedrigem Feinstaub-, niedrigem NOx- und niedrigem CO2-Ausstoß zu erhöhen“, so Jost. 

„Es ist an der Zeit, dass die Auto-Konzerne ihre Kreativität nicht beim Tricksen, sondern bei effizienten technischen Verbesserungen der Abgasreinigung einsetzen – und zwar schnell.  Ich erwarte mir überdies hier einen Entwicklungsschub nicht nur hin zur Elektromobilität, sondern generell zu innovativen Antriebstechniken, etwa auch zum Wasserstoff-Auto. 

Auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung zeigen sich unsere Autobauer bisher zu wenig ambitioniert. Dabei ist es doch im Sinne einer zukunftsfähigen, erfolgreichen Autoindustrie, hier mit neuen Ideen Maßstäbe zu setzen. Ich bin auch überzeugt, ohne die Manipulationen und Kartellabsprachen wären wir bei der Entwicklung umweltfreundlicher Technologien schon deutlich weiter.“

 

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