„Zur Ehrlichkeit der Diskussion gehört eben auch, dass die Frage, wie Ferkel kastriert werden, nur ein Symptom eines Strukturbruches ist. Die Ursachen liegen tiefer, denn sie bestehen aus der fehlenden Gesamtstrategie einer zukunftsfähigen Schweinehaltung, sowie dem Billigpreiskampf, der auf dem Rücken der Tiere und damit auch auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen wird.“

Männliche Ferkel werden nur deshalb kastriert, weil es geschlechtsspezifisch und je nach Linie, Fütterung und den hygienischen Bedingungen im Stall bei einer geringen Zahl von Tieren zu Geruchsauffälligkeiten des Fleisches (sog. Ebergeruch) kommen kann. Dieser Geruch, der beim Erhitzen des Fleisches entweicht, wird von einigen Menschen als unangenehm empfunden. Bei der Wurstherstellung spielt er aufgrund der Verarbeitungsmethoden keine Rolle.

Die betäubungslose Kastration männlicher Ferkel ist bis heute, außer in ökologischen Betrieben, gängige Praxis. Obwohl bereits tierschutzkonforme und praktikable Methoden existieren: die Ebermast, die Impfung gegen Ebergeruch und die Kastration unter Vollnarkose mit Schmerzmedikation. Abgelehnt wird auch die Lokalanästhesie durch die Landwirte in Eigenregie, da sie tierschutzrechtlich inakzeptabel wäre.

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