Symbolbild

Viel Lob und Unterstützung für seinen Vorstoß, besonders laute Auspuffanlangen verbieten zu lassen, hat der saarländische Minister für Umwelt und Verbraucherschutz, Reinhold Jost, jetzt beim Treffen mit seinen Amtskollegen in Bremen erhalten. Alle Länderminister stimmten dem Beschlussvorschlag  zur Verbesserung des Schutzes vor Motorenlärm, den das Saarland auf der Umweltministerkonferenz (UMK) vorlegte, zu.

Darin wird festgestellt, dass „insbesondere Fahrzeuge, die mit Klappenauspuffanlagen oder Soundgeneratoren ausgestattet sind, zunehmend Verursacher unnötigen Straßenverkehrslärms sind“. Die Umweltminister bitten die Verkehrsministerkonferenz, die Rahmenbedingungen für eine Überwachung der Geräuschemissionen bei den Hauptuntersuchungen und auch für wirksame Verkehrskontrollen zu schaffen, um so Manipulationen an Autos oder Motorrädern zu verhindern.

Auch eine Anpassung der Geräuschgrenzwerte im Typgenehmigungsverfahren an die realen Nutzungsbedingungen sei notwendig. Darüber hinaus wird der Bund aufgefordert zu prüfen, ob in Deutschland Klappenauspuffanlagen bereits zum jetzigen Zeitpunkt verboten werden können.

„Es ist absurd, dass wir jedes Jahr mit Millionenbeträgen Lärmschutzmaßnahmen auf den Weg bringen und gleichzeitig dulden, dass Autos viel lauter gemacht werden, als sie es aus technischer Sicht sein müssten“, begründet Minister Jost seine Initiative. Es würden Autos zugelassen, die ab Werk mit so genannten Klappenauspuffanlagen ausgestattet wurden. Die haben keine weitere Funktion, als einen charakteristischen „Sound“ zu erzeugen, also ohrenbetäubenden Lärm. Außerdem würden bei hubraumstarken Pkw auch Soundgeneratoren verbaut, die außerhalb des Testzyklus Lärm produzieren, der das normale Auspuffgeräusch akustisch überlagert. Jost: „Es ist ein Irrsinn, dass Schalldämpferanlagen umgangen werden. Dem müssen wir einen Riegel vorschieben, und wir haben gute Argumente dafür. Lärm macht krank.“

Auch eine Beschlussvorlage aus dem Saarland zum Diesel-Streit fand auf der UMK Gehör. Wie bereits die Verbraucherschutzminister und am 19. Oktober auch der Bundesrat pochen die Umweltminister darauf, dass eine Hardware-Nachrüstung für Diesel-Fahrzeuge unverzichtbar ist. Die Kosten dieser Nachrüstungen liegen, so die UMK, in der Verantwortung der Hersteller und dürfen nicht zu Lasten der Verbraucher oder des Steuerzahlers gehen.

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