„Das Saarland setzt mit seiner Sucht- und Drogenpolitik besonders auf Prävention, Beratung und Hilfen zum Ausstieg“, erklärt Gesundheitsstaatssekretär Stephan Kolling anlässlich des Weltdrogentages am 26. Juni. Das Institut für Therapieforschung, München, das seit 2013 die saarländische Suchthilfestatistik erstellt, hat jüngst die neuesten Zahlen zur Situation der ambulanten Suchthilfe aus dem Jahr 2014 vorgelegt. Insgesamt wurden in diesem Jahr 3.425 Betreuungen und Behandlungen in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen dokumentiert, wobei 93 Prozent der Fälle sich auf eigene Problematik und 7 Prozent auf die Betreuung von Bezugspersonen und Angehörigen beziehen. Im Bereich der illegalen Drogen wurden 19 Prozent der Betroffenen wegen Cannabis beraten oder behandelt, 13 Prozent wegen Opioiden, 11 Prozent wegen Stimulanzien, 2 Prozent wegen Kokain und 4 Prozent wegen anderer psychotroper Substanzen. 38 Prozent der Betreuungen entfielen auf Alkohol und 12 Prozent auf pathologisches Glücksspiel.
„Präventionsprojekte zur Stärkung eines eigenverantwortlichen Handelns gegen Süchte decken im Saarland die gesamte Bandbreite des Jugend- und Erwachsenenalters ab“, betont Kolling. „Das Landesinstitut für Präventives Handeln, sowie die Fachstellen für Suchtprävention und die Gesundheitsämter bieten eine breite Palette von Angeboten und Projekten für alle Zielgruppen: Gefährdete, Betroffene, Eltern und Angehörige.“
Zudem werden Multiplikatoren aus den Bereichen Schule und Jugendarbeit als Trainer zum Beispiel in Programmen wie „Rebound“ geschult: „Rebound“ wendet sich dabei an 14- bis 25-Jährige und hat neben dem Vermitteln von Wissen zum Bereich Alkohol und Drogen auch zum Ziel, Jugendlichen Wege aufzuzeigen, wie sie die Kontrolle behalten, Risiken besser einschätzen und die Fähigkeit erwerben, gegen den Gruppendruck „Nein“ zu sagen. Die Präventionsfachstellen bieten flächendeckend das Programm FreD an, das Jugendlichen nach erstmaligem Cannabis-Kontakt über ein abgestimmtes Kursangebot unter Umständen eine Verurteilung erspart. Mit dem Konzept „Hinsehen und Handeln – Diagnose psychoaktiver Beeinflussung als Basis der Intervention im Sinne von Suchtprävention“ des Landesinstituts für Präventives Handeln werden Multiplikatoren befähigt, eine Drogenbeeinflussung sicher erkennen und rechtzeitig erfolgversprechend intervenieren zu können.
Speziell für den Bereich der Schulen werden Lehrkräfte im Umgang mit Drogen, Drogenerkennung und Kommunikation geschult. Diese Maßnahme wird zu 100 Prozent durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie gefördert.
„Ziel ist es die Versorgung der Suchtkranken in unserem Land weiter zu optimieren und den Suchtmittelkonsum nachhaltig zu senken“, so Staatssekretär Kolling abschließend.
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