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„Die digitale Revolution nimmt an Geschwindigkeit zu und erreicht mittlerweile alle Lebensbereiche. Auch die Mediziner stehen inzwischen vor diesen Herausforderungen“, erklärte Staatssekretär Stephan Kolling beim heutigen 10. Fachärztetag in Saarbrücken. „Apps bestimmen zunehmend unseren Alltag und beeinflussen nun auch unseren Umgang mit Gesundheit und ärztlicher Versorgung.

Der diesjährige Fachärztetag richtete sich an Hausärzte, Fachärzte, Nichtärztliche Psychotherapeuten und alle politisch Interessierte. Im Fokus standen der digitale Wandel und dessen Einfluss auf die Medizin. Weitere Themen waren das Handeln der Politik in Bezug auf die demografische Entwicklung und der Masterplan Medizinstudium 2020. Staatssekretär Kolling. „Es ist unbestritten dass wir genügend junge Menschen für den Arztberuf  begeistern müssen. In diese Richtung geht auch der Masterplan.“ Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe aus den Gesundheits- und Wissenschaftsressorts soll bis Mitte diesen Jahres eine Agenda erarbeiten, welche Änderungen notwendig sind, um das Medizinstudium in diesem Sinne zu modernisieren.  „Dabei treten wir in den Verhandlungen für eine moderate Erhöhung der Studienplatzzahlen ein, also für eine Steigerung von bis zu 10 Prozent. Gleichzeitig gilt es aus gesundheitspolitischer Sicht sicherzustellen, dass sowohl Versorgungsthemen als auch medizinische Forschung und Hochleistungsmedizin ihren Platz im Medizinstudium haben. Außerdem fordern wir die Einführung einer sogenannten „Landarztquote“, das heißt, dass ein Teil der Studienplätze für Studierende reserviert wird, die sich zu Beginn des Studium verpflichten, später eine Tätigkeit in schlechter versorgten Regionen auszuüben.“

„Der drohende Fachärztemangel im ländlichen Bereich und der fehlende Nachwuchs in den grundversorgenden Arztgruppen stellt die Akteure vor große Herausforderungen“, so Staatssekretär Kolling. Um eine dauerhafte Sicherstellung der ambulanten ärztlichen Versorgung in ländlichen Gebieten weiterhin gewährleisten zu können, stellte er das vom Ministerium unterstützte Programm zur Fortbildung von Medizinischen Fachangestellten vor. Diese werden zu Versorgungsassistenten und Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis – kurz: VERAH weitergebildet. Aktuell sind im Saarland bereits 61 Medizinische Fachangestellte zur VERAH qualifiziert. Von einer VERAH-Förderung durch das Gesundheitsministerium konnten bisher 40 Praxen profitieren. „Die Versorgungsassistenten und -assistentinnen sind bereits heute aus der Versorgungslandschaft nicht mehr wegzudenken. Das Erfolgsmodel VERAH hat daher wesentlich dazu beigetragen, die Versorgung der Patienten zu verbessern“, sagte Staatssekretär Kolling.

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