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„Der Equal Pay Day markiert den Zeitraum, in welchen Frauen über den Jahreswechsel hinaus länger als Männer arbeiten müssten, um auf das gleiche durchschnittliche Jahresgehalt zu kommen, nämlich 79 Tage. Dieser Ungerechtigkeit müssen wir entschieden entgegen treten“, sagte Frauenministerin Monika Bachmann anlässlich des  Equal Pay Day 2016 am 19. März.  „Über den gesamten Erwerbsverlauf gesehen verdienen Frauen in Deutschland 58 % weniger als Männer, das ist ein erschreckend großer Unterschied. Entsprechend groß sind leider auch immer noch die Unterschiede bei den Renten. Die Arbeit von Frauen ist genauso viel Wert wie die der Männer und muss dementsprechend honoriert werden“, so die Forderung der Ministerin.

Die Ministerin verweist darauf, dass insbesondere die Wertigkeit geleisteter Arbeit mehr Berücksichtigung finden müsse. „Dies ist mir ein besonderes Anliegen“, sagt Bachmann. „Die traditionell als typisch weiblich geltenden Berufe im Pflege- und Gesundheitsbereich oder der Kinderbetreuung müssen mit Blick auf die Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten aufgewertet werden und somit eine entsprechende Würdigung erfahren. Im Saarland unterstreichen wir diese Notwendigkeit im Bereich der Pflege schon seit einigen Jahren bspw. mit der Kampagne „Wertvolles Pflegen“. Im Dialog mit den Partnern wollen wir erreichen, dass sich unsere Wertschätzung gegenüber den sozialen Dienstleistungen auch in der Bezahlung widerspiegelt.

Darüber hinaus müssen wir uns weiter dafür einsetzen, dass im Saarland die Berufswahl frei von Rollenbildern erfolgen kann und die Barrieren bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter abgebaut werden. Hier steht die weitere Verbesserung von flexibler und bedarfsgerechter und dabei noch bezahlbarer Pflege und Kinderbetreuung ganz oben auf unserer Agenda.“

Ministerin Bachmann abschließend: „Die Aufwertung frauentypischer Berufe ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Beseitigung der Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern und damit zu mehr Lohngerechtigkeit. Sie trägt damit auch dazu bei, Altersarmut von Frauen zu reduzieren. Wir alle sind aufgerufen, Lösungen zu finden und für gerechte Bezahlung zu sorgen!“

Hintergrund:

Der Equal Pay Day (EPD) veranschaulicht an einem Datum den Unterschied in der durchschnittlichen Bezahlung von Männern und Frauen. Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen, dass diese Einkommensdifferenz im Jahr 2014 rund 22 Prozent* des Durchschnittsbruttostundenlohns in Deutschland betrug. Die vom Statistischen Bundesamt auf der Basis von 1,9 Millionen sozialversicherten Beschäftigten aus allen Branchen und Berufen errechneten Bruttostundenlöhne der Frauen betrugen im Jahr 2014 15,83 Euro, während Männer auf 20,20 Euro kamen. Der Unterschied von 21,6 Prozent Unterschied ist im Vergleich zu den Vorjahren unverändert.

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