Für den Privat- und Kommunalwald wurde zudem ein mit den Verbänden abgestimmter Handlungsleitfaden zur Förderung der Biodiversität im Wirtschaftswald erarbeitet und publiziert. Unabhängig davon sind bereits über 5 % des saarländischen Waldes komplett aus der Nutzung heraus genommen worden, was bundesweit vorbildlich ist. Hier können sich die ursprünglichen Lebensgemeinschaften und Arten der mitteleuropäischen Urwälder nahezu ungestört entwickeln.

II.            Offenland

Der Erhalt unseres Naturschutz-Grünlands in der Fläche (nicht nur in Schutzgebieten) stellt für sehr viele anspruchsvolle Offenlandbewohner das Herzstück des Arten- und Habitatschutzes dar, insbesondere für die Insektenfauna.

Hier haben eine deutlich positive Wirkung die bereits umgesetzten Förderprogramme gezeigt. Zu nennen sind u.a. die Förderung des extensiven Dauergrünlandes im Rahmen der Agrar-Umwelt- und Klima-Maßnahmen (AUKM). Sie haben maßgeblich zum Erhalt des artenreichen Grünlandes im Saarland beigetragen. Innerhalb der Schutzgebiete wurde der Erhalt des Naturschutz-Grünlandes zudem durch die ebenfalls EU-mitfinanzierten NATURA 2000-Ausgleichszahlungen (250 €/ha) erfolgreich gefördert.

Zur Erhöhung der Vielfalt an Grenzlinienbiotopen (blütenreiche Feldraine, Blühstreifen) sind in der aktuellen GAP-Förderperiode bereits zahlreiche konkrete Maßnahmen (z.B. AUKM-Blühstreifen) umgesetzt worden. In Absprache mit den Kreisjagdverbänden werden Projekte gefördert, die die Struktur- und Artenvielfalt in der offenen Landschaft, besonders mit Blick auf die Vogel- und Insektenwelt, erhöhen. Zu nennen ist hier das Projekt „Artenreiche Kulturlandschaft“ im Kreis Saarlouis.

III.           Siedlung

Der Verlust an biologischer Vielfalt in den Dörfern und Städten ist erkannt. Das kommt bereits in der Saarländischen Biodiversitätsstrategie zum Ausdruck, in der auf den Siedlungsnaturschutz ein Schwerpunkt gelegt wurde. 2018 hat das Umweltministerium eine Siedlungsnaturschutz-Initiative gestartet. Mit drei ausgewählten Modellgemeinden wurden beispielhafte Projekte durchgeführt, die als Best-Practice-Beispiele in anderen Gemeinden herangezogen werden. Auch die GAK-geförderte Maßnahme zur Anlage von Blühflächen innerhalb von Dörfern hat großen Anklang gefunden. Die Fördermaßnahme wird in den nächsten Jahren fortgeführt.

Jost: „Siedlungsnaturschutz ist auch eine Frage der Aufklärung und Informationsvermittlung. Vielen Bürgerinnen und Bürgern, die vom Grundsatz her gerne breit wären, etwas zu verändern, sind die fachlichen Zusammenhänge und Erfordernisse eines wirkungsvollen Siedlungsnaturschutzes nicht ausreichend bekannt. Deshalb haben wir für die Bevölkerung eine Info-Broschüre mit dem Titel „Für mehr Natur in Dorf und Stadt“ erarbeitet. Sie soll informieren und anregen zum Mitmachen.“

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