DIE LINKE im Saarländischen Landtag fordert mehr Engagement für den barrierefreien Umbau von Arztpraxen im Land. Die Landesregierung hatte auf eine Anfrage des behindertenpolitischen Sprechers Ralf Georgi geantwortet, dass 519 Ärzte und Psychotherapeuten im Saarland über einen stufenlosen Eingang/Zugang verfügen, 378 über einen barrierefreien Aufzug, 47 über Orientierungshilfen für Sehbehinderte und 460 über einen Behindertenparkplatz. 

„Angesichts von über 1400 niedergelassenen Ärzten im Saarland sind diese Zahlen sehr ernüchternd“, so Georgi. „Ganz und gar unbefriedigend ist auch, dass die Landesregierung jede Verantwortung von sich weist („Barrierefreiheit liegt damit im Bereich der Arztpraxen im Wesentlichen im Verantwortungsbereich des einzelnen Arztes/der einzelnen Ärzte“) und an ein Förderprogramm zum entsprechenden Umbau gar nicht denken will („Eine Förderung der Barrierefreiheit in saarländischen Arztpraxen seitens der Landesregierung ist aufgrund der begrenzten Haushaltsmittel derzeit nicht umsetzbar.”). 

Es ist ein Unding, dass die Landesbauordnung für Neubauten, die öffentlich zugänglich sind, zwar eine Verpflichtung für Barrierefreiheit vorsieht, es für bestehende Bauten aber überhaupt keine vergleichbare Regelung gibt. Die Leidtragenden sind die Menschen mit Behinderung sowie die Älteren, deren Recht auf freie Arztwahl erheblich eingeschränkt wird von der Tatsache, dass nur etwa jeder dritte Arzt überhaupt barrierefrei zu erreichen ist.“

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