HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Die Linksfraktion im Saarländischen Landtag fordert eine bedarfsgerechte Finanzierung der Tierheime im Land. Anlass ist der Bericht des Tierschutzbeauftragten, nachdem sich die finanzielle Lage der Tierheime in Homburg und Niederlinxweiler dramatisch verschlechtert habe. Der tierschutzpolitische Sprecher Ralf Georgi erklärt:
„Alle reden von Tierschutz, aber wenn es um die finanzielle Ausstattung von Einrichtungen geht, die im Sinne des Tierschutzes arbeiten, schweigen die Verantwortlichen.  Solange die Finanzierung nicht geklärt ist, ist der in der Landesverfassung verankerte Tierschutz („Tiere werden als Lebewesen und Mitgeschöpfe geachtet und geschützt“) reine Makulatur. Der Bund ist daher in der Pflicht. Er muss dafür sorgen, dass die Kommunen vor Ort auch die Tierheime finanziell absichern können. CDU, CSU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag versprochen: ‚Wir werden gemeinsam mit den Ländern und den Kommunen die Initiative ergreifen, um das Problem überfüllter Tierheime anzugehen.‘ Aber bisher ist nichts passiert.“
Auch bei der Vermeidung von Tierversuchen trete die Koalition auf der Stelle. „Auch hier haben Union und SPD im Bund in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben:  ‚Die Erforschung von Ersatzmethoden zum Tierversuch wird intensiviert.‘ Tatsächlich fördert der Bund die tierversuchsfreie Forschung aber nur mit im Schnitt 3,5 bis 4 Millionen Euro jährlich, während für Tierversuche Milliarden zur Verfügung stehen. Und so mussten laut ‚Ärzte gegen Tierversuche‘ allein Im Jahr 2014 rund 2,8 Millionen Mäuse, Ratten, Kaninchen, Hunde, Katzen, Fische,  Affen und andere Tiere in deutschen Labors leiden und sterben.“ Georgi fordert die saarländische Landesregierung auf, dem Beispiel der Länder Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen zu folgen, und die tierversuchsfreie Forschung an der Saar-Uni auch mit eigenen, vom Land geförderten Professuren stärker zu unterstützen.

 

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