Ein eigenes Messprogramm in Schulen und Kitas soll die Datenerhebung im Laufe des kommenden Jahres ergänzen. Insgesamt stehen dafür bis zu 2700 Messdosen zur Verfügung. Jost: „Transparenz ist uns bei unserem Vorhaben wichtig. Wir möchten alle unsere Schritte, von der Planung der Messungen bis hin zu möglichen Ausweisungen von Radonvorsorgegebieten, öffentlich begleiten lassen, Informations- und Beratungsangebote machen.“

So soll ein das Vorhaben begleitendes und beratendes Gremium in Form eines Beirats einberufen werden. Der Beirat wird sich aus verschiedenen Interessengruppen, die durch die mögliche Ausweisung von Radonvorsorgegebieten im Saarland direkt oder indirekt betroffen sein könnten, zusammensetzen. Hierzu zählen neben den Ministerien für „Bildung & Kultur“, „Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie“ und „Inneres, Bauen und Sport“ Vertreter z.B. der Architekten-, Ingenieurs- sowie Industrie und Handelskammer, Vertreter der Hauseigentümer, Vermieter und Mieter, aber auch weitere öffentliche Institutionen wie der Städte- und Gemeindetag und der Landkreistag.

Darüber hinaus wird beim LUA eine Radonberatungsstelle eingerichtet. Die Teilnahme am Raumluft-Messprogramm des Umweltministeriums ist freiwillig und kostenlos. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich über die heute freigeschaltete Radonseite des Ministeriums anmelden, www.saarland.de, oder auch das Anmeldeformular per E-Mail (radon@umwelt.saarland.de) oder auf postalischem Weg anfordern.

Hintergrund: In den allermeisten Fällen liegt der Mittelwert der Messergebnisse in der Bodenluft unter 30.000 Bq/m³. Höhere Aktivitäten wurden im Nohfeldener Becken und in Gegenden mit Muschelkalk (Bliesgau, Perl) mit Medianen von 62.000 Bq/m³ bzw. 68.000 Bq/m³ festgestellt. Vereinzelte Messergebnisse im Bliesgau lagen auch oberhalb von 100.000 Bq/m³. Nach aktuellem Stand sind solche erhöhten Werte die Ausnahme. Extrem hohe Messwerte wie sie in Teilen des Schwarzwaldes oder im Erzgebirge (>300.000 Bq/m³) zu finden sind, sind im Saarland in dieser Form nicht vorhanden. Geologisch betrachtet liegen die Werte im Saarland generell im bundesdeutschen Durchschnitt.

 

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