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Radon ist ein natürlich im Boden vorkommendes, radioaktives Edelgas, das auch in das Innere von Gebäuden vordringen kann. Ist es in höheren Konzentrationen in der Atemluft vorhanden, so erhöht es das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Zum Schutz der Bevölkerung hat der Gesetzgeber die Bundesländer verpflichtet, so genannte Radonvorsorgegebiete auszuweisen. Das sind Gebiete, in denen ein erhöhtes Vorkommen von Radon nicht ausgeschlossen werden kann.

Per Gesetz muss ein Gebiet genau dann als Radonvorsorgegebiet ausgewiesen werden, wenn in mindestens 10% der Gebäude auf einer Fläche von mindestens 75% des auszuweisenden Gebietes der festgelegte Referenzwert von 300 Bq/m³ im Jahresmittel überschritten wird. In diesen Vorsorgegebieten gelten dann bestimmte gesetzliche Anforderungen zum Schutz vor Radon. Das saarländische Umweltministerium hat in Abstimmung mit dem Bundesamt für Strahlenschutz die notwendigen Schritte zur Ausweisung von Vorsorgegebieten sowie begleitende Maßnahmen in einem Konzept festgeschrieben:

Um Vorsorgegebiete im Saarland identifizieren und festlegen zu können, müssen wissenschaftliche Daten erhoben werden. „Über das Thema Radon wurde in der Vergangenheit schon viel berichtet. Experten und auch selbst ernannte Experten haben sich dazu bereits zu Wort gemeldet. Wir wollen aber genau wissen, worüber wir reden. Deshalb werden wir jetzt zunächst Messdaten zur Radonaktivität im Boden und in der Raumluft von Wohngebäuden sammeln. Anschließend werden wir zielgenau Handlungsempfehlungen entwickeln“, so Umweltminister Reinhold Jost.

Aus älteren Messvorhaben liegen etwa 113 über das Saarland verteilte Messwerte der Radonaktivitätskonzentration im Boden vor. Diese sind allerdings zur Ausweisung unzureichend. Zur Datenverdichtung sollen bis zu 70 weitere, noch festzulegende Messorte durch das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) beprobt werden. Der Startschuss für diese Messkampagne wird voraussichtlich zwischen Februar und März 2020 liegen und etwa ein halbes Jahr dauern.

Die Radonaktivität im Boden wird üblicherweise in 1 m Tiefe gemessen und ist ein Maß für das Radonpotential vor Ort. Die tatsächliche Radon-Innenraumbelastung ist jedoch damit noch nicht vorhergesagt und liegt zudem deutlich niedriger.  Für das Raumluft-Messprogramm in Wohngebäuden sollen bis zu 1200 Teilnehmer gewonnen werden. Die Messungen erfolgen ohne großen technischen Aufwand oder sonstige Einschränkungen durch Hinterlegen von Messdosen über einen Zeitraum von mehreren Monaten.

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