Im Forstrevier Quierschied sollen die begonnenen waldbaulichen Strategien langfristig weiter fortgeführt, entwickelt, dokumentiert und ausgewertet werden. Die mittel- und langfristige betriebliche Zielsetzung soll unter Beteiligung des BUND Saar erfolgen. Hier sollen die Wirtschaftspläne mit dem BUND abgestimmt werden. Betriebswirtschaftliche Ergebnisse und waldbauliche Entwicklungen werden im Rahmen der bestehenden Informationssysteme dokumentiert und dem BUND zeitnah zur Verfügung gestellt.

„Prozessschutz im Wirtschaftswald bedeutet, es wird so gewirtschaftet, dass die natürlichen Abläufe wie Naturverjüngung, natürliche Selektion und Dynamik in den Wäldern weitgehend zugelassen und im Sinne der Wirtschaftsziele mit benutzt werden, soweit sie zielführend sind. Unserer Ansicht nach ist daher die prozessschutzorientierte Waldbewirtschaftung wegen der zu erwartenden erheblichen Kosteneinsparungen durch biologische Automation, Extensivierung und verringertes Produktionsrisiko nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht attraktiv. Sie zeichnet sich durch eine hohe Naturnähe, eine breite gesellschaftliche Akzeptanz und die Verpflichtung zur konsequenten Umsetzung aus. Es ist daher aus unserer Sicht das Konzept zur dauerhaft- nachhaltigen und ökologischen Nutzung unserer Wälder nicht nur in Mitteleuropa”, so Hassel.

Eingriffe forstlicher Art in diesen so bewirtschafteten Wäldern erfolgen nach dem Minimum-Prinzip, verbunden mit dem Ziel, die naturnahe Waldwirtschaft zu fördern, die Qualität der verbleibenden Bäume zu steigern und reife Bäume zu ernten. Um diese natürlich ablaufenden Prozesse beobachten und aus ihnen lernen zu können, werden zehn Prozent der Waldfläche als so genannte Referenzflächen ausgewiesen, auf denen forstliche Eingriffe unterbleiben.

„Besonders erfreulich ist, dass auch das Naturschutzgroßprojekt LIK Nord dieser Kooperation beigetreten ist“, so Krämer. Für die LIK Nord betonte der Vorsteher des Zweckverbandes, Bürgermeister Lutz Maurer, die zukunftsweisende Art der Zusammenarbeit zwischen Land, Verband und Naturschutzorganisationen.

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