Im Wald.

Seit mehr als zehn Jahren entwickelt sich das Waldökosystem Quierschieder Forst möglichst ohne menschliches Zutun. Die Änderung der Bewirtschaftungsform im letzten Jahrzehnt hat in vielerlei Hinsicht positive Wirkung gezeigt und wird nun fortgeschrieben. Das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, der SaarForst Landesbetrieb, der BUND Saar und der Zweckverband des Naturschutzgroßvorhabens LIK Nord haben die gemeinsame Vereinbarung über die Fortführung des Projektes „Prozessschutzrevier Quierschied” unterzeichnet.

„Es ist aus unserer Sicht beachtlich, dass das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und der SaarForst Landesbetrieb die Offenheit haben, eine solche Kooperationsvereinbarung mit einem Umweltverband einzugehen. Das verdient Anerkennung und ist ganz im Sinne von mehr Bürgernähe und der Förderung ehrenamtlichen Engagements in der Gesellschaft. Prozessschutzorientierte Waldnutzung berücksichtigt in hohem Maße im Sinne einer umfassenden Nachhaltigkeit die ökologischen, ökonomischen und sozialen Belange, wie sie die Gesellschaft erwartet“, so Christoph Hassel, Landesvorsitzender des BUND Saar.

Auch Umweltstaatssekretär Roland Krämer und der Leiter des SaarForst Landesbetriebes, Hans-Albert Letter, zeigten sich zufrieden über die Verlängerung der gemeinsamen Vereinbarung, die zunächst eine Laufzeit von zehn Jahren hatte. Die Durchführung und die Begleitung des Projektes „Prozessschutzrevier Quierschied“ kann damit weiter fortgeführt werden.

Staatssekretär Krämer und SaarForst-Chef Letter wiesen in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass der gesamte saarländische Staatswald seit 1988 naturnah bewirtschaftet wird und nach FSC und PEFC zertifiziert ist. „Die Bewirtschaftung des saarländischen Staatswaldes und der betreuten Gemeindewälder haben den Anspruch, möglichst auf ganzer Fläche alle Waldfunktionen zu erfüllen und ist in dieser Hinsicht sicher auch vorbildlich. Mit mehr Biotopholz, mit zunehmend standortheimischen Baumarten, mit dem Verzicht auf Chemie- und Pestizideinsatz, mit der Abkehr von der Kahlschlagswirtschaft, mit der Zielrichtung Sukzession vor Aufforstung usw. hat eine für die natürliche biologische Vielfalt im saarländischen Wald grundsätzlich sehr vorteilhafte Entwicklung eingesetzt“, so Krämer.

Hinzu kommt ein Netz von nicht mehr bewirtschafteten Staatswaldflächen, insbesondere Naturwaldzellen, dem Urwald vor den Toren der Stadt, den Kernzonen im Biosphärenreservat Bliesgau und dem saarländischen Teil des Nationalparks Hunsrück-Hochwald.

Weiterlesen auf Seite 2

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein