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Zum Beschluss der Landesregierung, die Absenkung der Eingangsbesoldung für Grundschullehrkräfte für zunächst ein Jahr aufzuheben, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Klaus Kessler:

“Mit der Erhöhung der Eingangsbesoldung für Nachwuchskräfte im Grundschullehramt hat Minister Commerçon einen ersten richtigen Schritt unternommen, um dem akuten Mangel an Grundschullehrerinnen und Grundschullehrern im Saarland zu begegnen. Es wird sich nun zeigen müssen, ob dies ausreicht, um genügend Anreize für Bewerberinnen und Bewerber zu schaffen. Denn gerade die Befristung der Maßnahme auf ein Jahr könnte zum Hemmschuh werden. Zum einen kann niemand sicher sein, dass es in zwei Jahren nicht wieder zu einer Absenkung der Eingangsbesoldung kommt. Zum anderen locken andere Bundesländer Bewerberinnen und Bewerber inzwischen sogar mit Gehaltszuschlägen.
Im Übrigen wurde in Grüner Regierungszeit die Absenkung der Eingangsbesoldung für Berufsschullehrkräfte unbefristet aufgehoben. Es hätte erwartet werden können, dass Minister Commerçon im Grundschulbereich analog dazu verfährt.
Was jedoch außer Frage steht: Wir brauchen bei den Grundschulen eine deutlich größere Stellenaufstockung als im Umfang von 30 Stellen, wie sie von Minister Commerçon angekündigt wurde. Das liegt daran, dass infolge der Inklusion und der Flüchtlingssituation die Zahl der Kinder mit besonders intensivem Betreuungsbedarf in der jüngeren Vergangenheit deutlich gewachsen ist. Um diese Kinder angemessen zu fördern, müssen sie in deutlich kleineren Klassen unterrichtet werden. Unserer Auffassung sollte es daher das Ziel sein, die Klassengrößen an Grundschulen auf 20 Schülerinnen und Schüler zu begrenzen, was eine entsprechende Nachpersonalisierung im Lehrerbereich nötig macht.
Aus diesem Grund fordern wir von Bildungsminister Commerçon, es mehr jungen Menschen zu ermöglichen, ein Grundschullehrerstudium im Saarland aufzunehmen. Dazu muss er die Zahl der Studienplätze für das Grundschullehrerstudium an der Saar-Universität wieder auf den ursprünglichen Stand von 60 Plätzen pro Semester anheben. Zum Wintersemester 2014/15 hatte er die Zahl auf 30 zurückgefahren.”
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