„Mit großer Verwunderung und Bedauern, haben wir vergangenes Wochenende den Austrittswunsch der Mehrheit der Briten aus der EU zur Kenntnis genommen“, kommentiert Alex Zeyer, der Landesvorsitzende der JU Saar. Die Entscheidung der Briten sich von der Europäischen Union zu lösen zeigt, dass der Kontakt zwischen der Europäischen Union und ihren Bürgern ein Stück weit verloren gegangen ist.
Gründungsziel der Europäischen Union war und ist es, die Länder Europas wirtschaftlich und politisch zu vereinen, um nach dem Zweiten Weltkrieg dauerhaft Frieden auf dem europäischen Kontinent zu gewährleisten, wodurch kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedsstaaten bis zum heutigen Tage kein Thema geworden sind. Je mehr die Opfer und Schäden des letzten Weltkrieges in Vergessenheit geraten, desto ferner rücken jedoch für viele Bürger die Vorteile, die erst die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit der europäischen Nationen mit sich gebracht hat. Einiges mag in den letzten Jahren eingefahren und die Kommunikation der Vorteile der europäischen Einigung vernachlässigt worden sein, andererseits hat man sich mittlerweile daran gewöhnt, ohne Grenzkontrollen in seine Nachbarländer zu fahren, dort zu arbeiten oder dort zu wohnen. Festzustellen ist jedoch, dass alle diese, für uns mittlerweile zum Alltag gehörenden Vorteile, alleine auf die europäische Einigung zurückzuführen sind.
Kurz nachdem das Ergebnis der Abstimmung im Vereinigten Königreich verkündet wurde, distanzierten sich bereits die ersten Vertreter der Brexit-Kampagne von ihren Aussagen aus dem Wahlkampf. Das spricht nicht unbedingt für die Brexit-Kampagne und den Nutzen eines Austritts des Vereinten Königreichs aus der Europäischen Union. Dennoch, bei der Abstimmung haben freie Bürger in freien Wahlen ihre Meinung zur EU zum Ausdruck gebracht. Das Ergebnis mag man begrüßen oder nicht, aber es ist die Entscheidung freier Menschen, und es steht niemanden zu, diese in Frage zu stellen. „Ich würde mir wünschen, dass es den politischen Vertretern Europas gelingt, den Geist von damals aufzugreifen, zu erneuern und die EU wieder so ausgestalten und zu vermitteln, dass sie von den Bürgerinnen und Bürgern nochmals als Gemeinschaft des Friedens, der Freiheit und gemeinsamer europäischer Grundwerte gesehen wird“, führt Zeyer weiter aus. „Die EU steht aktuell vor großen Herausforderungen. Ob Flüchtlingskrise, Finanzkrise und nun nach dem Brexit möglicherweise auch eine Identitätskrise, habe ich jedoch den festen Glaube daran, dass wir dies überwinden und gestärkt in eine gemeinsame europäische Zukunft blicken werden.“
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