HOMBURG1 Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis
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Gegen Demenz gibt es keine Pille, sie ist nicht vollständig heilbar. Doch es gibt viele nichtmedikamentöse Therapieansätze, die das Leben mit der Krankheit erleichtern – für Erkrankte, aber auch für pflegende Angehörige. IKK Südwest-Vorstand Roland Engehausen hat am Dienstag, 7. November, beim 4. Fachtag Demenz in Speyer dieses Thema aus Sicht einer Krankenkasse beleuchtet. Im Mittelpunkt standen dabei neue, innovative Ansätze und ein Appell an Politik und Angehörige.

Pflegende Angehörige sind oft vielfachen Belastungen ausgesetzt: Die Erkrankung der nahestehenden Person, Beruf, Kindererziehung, Haushalt. Häufig fühlen sie sich isoliert und mit ihrer Situation alleingelassen. Zu gering sind derzeit die Hilfsangebote für Pflegepersonen – und die Hemmschwelle, die bestehenden Maßnahmen in Anspruch zu nehmen, oft zu hoch, zeigen die praktischen Erfahrungen aus dem Krankenkassenalltag.

„Zeit und Zuwendung sind das wichtigste Gut bei der Betreuung Demenzerkrankter“, erklärt Roland Engehausen, Vorstand der IKK Südwest. „Die Zahl der betroffenen Familien nimmt täglich zu. Wir haben als Gesellschaft die Aufgabe, pflegende Personen zu unterstützen, so gut es irgend geht.“

Bei seinem Vortrag im historischen Ratssaal der Domstadt ermutigte Engehausen alle Betroffenen, die bestehenden Angebote in Anspruch zu nehmen und sich im Alltag helfen zu lassen. Eine individuelle Pflegeberatung erhalten Angehörige unter anderem bei der Pflegekasse, in Pflegestützpunkten oder bei einem Pflegedienst. Zudem wächst mit der Zahl der Neuerkrankungen auch die Menge der Selbsthilfegruppen und Internetplattformen, die praktische Hilfe leisten. Auch Einrichtungen wie die Gütegemeinschaft lebensgerechter Handwerksleistungen bringen eine Entlastung: Sie informieren und beraten zu behindertengerechtem Wohnen, Förderprogrammen und helfen bei der Beantragung von Zuschüssen.

„Oft sind es aber auch die vermeintlich kleinen Dinge, die den Umgang mit der Krankheit erleichtern“, berichtet Roland Engehausen. Gemeinsam mit der Bundesinnung der Hörakustiker unterstützt die IKK Südwest beispielsweise eine Hörmagazin-Serie speziell für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Die Klänge von „Hörzeit – Radio wie früher“ sorgen für Entspannung und schöne Erinnerungen und lassen alle Beteiligten zur Ruhe kommen. „Bewusste Aufmerksamkeit ist es, was Demenzerkrankten wirklich hilft. Deshalb ist es eine gesellschaftliche, aber auch eine politische Aufgabe, Freiräume zu schaffen, Betreuungs- und Entlastungsleistungen sowie Pflegeangebote weiter auszubauen und leichter zugängig zu machen“, fordert Roland Engehausen.

Die IKK Südwest

Aktuell betreut die IKK mehr als 650.000 Versicherte und über 90.000 Betriebe in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Versicherte und Interessenten können auf eine persönliche Betreuung in unseren 19 Geschäftsstellen in der Region vertrauen. Darüber hinaus ist die IKK Südwest an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr über die kostenfreie IKK Service-Hotline 0800/0 119 119 oder unter www.ikk-suedwest.de zu erreichen.

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