HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN

Der saarländische Gesundheitsstaatssekretär und UKS-Aufsichtsratsmitglied Stephan Kolling hat die Kritik von Verdi an schweren Mängeln in der Ausbildung an der Krankenpflegeschule der Universitätsklinik Homburg zurückgewiesen. Kolling informierte sich heute gemeinsam mit UKS-Geschäftsführer Ulrich Kerle und dem Leiter der Krankenpflegeschule vor Ort über die Ausbildungssituation in der Krankenpflegeschule.

„Der Schulbetrieb und die Ausbildung sind gesichert. Die harte Kritik von Verdi ist nicht berechtigt“, so Kolling nach dem Treffen heute in Homburg. „Das Gesundheitsministerium, das mit seinem Landesamt für Soziales Fachaufsicht der Krankenpflegeschule  ist, sei eingebunden. Derzeit laufen Gespräche, wie der Schulbetrieb optimiert werden kann.

„Sicherlich gibt es personelle Engpässe, aber die Ausbildung an sich ist dadurch nicht gefährdet“, so Kolling. Er schließt sich daher der Auffassung der Leitung des UKS an, wonach der Lehrauftrag an der Pflegeschule erfüllt werde: „Eine Gefährdung des Ausbildungszieles und eine damit verbundene Nichteinhaltung des Ausbildungsvertrages liegen nicht vor.“ Aufgrund akuter Krankheitsfälle im Kollegium sei es zwar vereinzelt zu Stundenausfällen gekommen, diese habe man aber durch curricular gebundene Arbeitsaufträge und Mitführung der Kurse durch im Parallelkurs anwesende Dozenten überwiegend auffangen können. 16 Vollzeitkräfte sichern die Ausbildung. An dem Personaltableau sei nichts zu beanstanden, so Kolling.

Kolling begrüßt es ausdrücklich, dass die Reorganisation der Krankenpflegeschule angegangen wurde. Das war ein wichtiger und richtiger Schritt. Wenn die vakanten Stellen besetzt sind, kann der Qualifizierungsprozess weiter Fahrt aufnehmen. Mit Workshops und Unterrichtseinheiten auch samstags soll der ausgefallene Unterricht nachgeholt werden. Die gesetzlich geforderten Unterrichtsanteile sind gesichert, so das Fazit.

Durch die berufliche Neuorientierung der vormaligen Schulleitung und der stellvertretenden Schulleitung seien beide Funktionen vakant geworden. Die stellvertretende Schulleitung sei jedoch seit Januar kommissarisch besetzt. Beide Stellen seien Mitte Februar ausgeschrieben worden, das Bewerberauswahlverfahren werde zeitnah eröffnet. Zusätzlich habe es zwei Langzeiterkrankungen im Kollegenteam gegeben. Auch hier befinde man sich aber in der Akquise.

Kolling weist vor allem die Kritik von Verdi zurück, man bringe der Pflege und den Auszubildenden keine Wertschätzung entgegen: „Das Gegenteil ist der Fall. Die Landesregierung unterstützt die Pflege und setzt alles daran, dass gute Pflege auch weiterhin im Land vorhanden ist. Die Pflegekräfte leisten eine tolle und hervorragende Arbeit, die es gilt, wertzuschätzen und anzuerkennen. Daher hat sich das Saarland bei den Verhandlungen zum Krankenhausstrukturgesetz dafür eingesetzt, dass das Pflegestellenförderprogramm umgesetzt wird und dass es einen Pflegezuschlag gibt. Auch haben wir die Berücksichtigung der Tarifsteigerungen gesetzlich mit verhandelt. Wir stehen hier an der Seite der Pflegekräfte.“

Was die Ausbildung der Pflegekräfte betreffe, werde man bei dem Pflegeberufegesetz und der geplanten generalistischen Ausbildung, also der gemeinsamen Ausbildung von Krankenpflegern, Altenpflegern und Kinderkrankenpflegern, großen Wert darauf legen, dass die Ausbildungsverordnungen eine gute hohe qualitative Grundlage für die Pflegeberufe bilden. „Der ersten Entwürfe der Curricula liegen uns vor und werden intern geprüft. Hier sehen wir noch Verbesserungsbedarfe, damit es gelingt, eine gute Ausbildung der Pflege sicherzustellen. Mit den Krankenpflege- und Altenpflegeschulen stehen wir hier in einem ständigen Dialog“, so Kolling abschließend.

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