Die Fachkräftesicherung im Gastgewerbe ist auch im Saarland ein Thema. Vielen Betrieben fällt es schwer, Personal zu finden. Die Situation dürfte sich wie bereits in Bayern sowie den Urlaubsgebieten an der Küste und in den Mittelgebirgen noch verschärfen. Dies zeigen jedenfalls Umfragen des Hotel- und Gaststättenverbandes.

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger hat daraus die Konsequenz gezogen, „dass wir umsteuern und aktiv gegen diesen Trend angehen müssen“. Eine gemeinsame Kraftanstrengung von Politik, Gewerkschaften, Unternehmen und Kammern sei dazu notwendig. Dies sagte sie am Donnerstag, 8. November, bei einem Diskussionsforum in der Saarbrücker Congresshalle. Dazu hatte die Ministerin unter dem Titel „Fachkräftemangel im Hotel- und Gaststättengewerbe. Was können wir tun?“ eingeladen, um entsprechende Empfehlungen der Wirtschaftsministerkonferenz zur Debatte zu stellen.

Rehlinger: „Das Risiko, dass unsere positive Tourismusentwicklung im Saarland durch Fachkräftemangel ausgebremst wird, ist beherrschbar.“ Die Arbeitsplätze, Umsätze und Steuereinnahmen aus der Tourismuswirtschaft seien von großer Bedeutung für die Gesamtentwicklung des Saarlandes.

Auch aus der Sicht von Branchenvertretern und Gewerkschaftern kommt es jetzt darauf an, „möglichst schnell an den richtigen Stellschrauben zu drehen“. Um dies systematisch tun zu können, hatte Anke Rehlinger in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende der Wirtschaftsministerkonferenz eine länderübergreifende Facharbeitsgruppe eingesetzt. Unter saarländischer Federführung wurden von ihr eine Bestandsanalyse und konkrete Empfehlungen vorgelegt.

Elemente dieses Zehn-Punkte-Plans sind Qualitätsstandards der Aus- und Weiterbildung ebenso wie innovative Arbeitszeitmodelle, die Einführung eines einheitlichen Gütesiegels sowie der Start einer Imagekampagne für die Branche. Eine besondere Bedeutung wird der Schaffung eines attraktiven Arbeitsumfelds beigemessen. Dazu gehören neben einer angemessenen Entlohnung auch Austauschprogramme mit ausländischen Betrieben. Der Anteil von unbefristeten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen sollte trotz aller Zwänge zu Flexibilität und durch Saisonabhängigkeit möglichst hoch sein.

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