HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Die Linksfraktion im Saarländischen Landtag sieht sich in ihrer Kritik an der Zerschlagung der Unabhängigen Patientenberatung durch Union und SPD im Bund bestätigt. Astrid Schramm, die gesundheitspolitische Sprecherin und Landesvorsitzende der Saar-Linken, erklärt:
„Wo früher vier Experten rund 3000 Saarländer im Jahr bei Problemen mit Krankenkassen und Ärzten beraten haben, ist seit Januar unter dem neuen Träger nur eine kleine telefonische Beratung möglich, die insgesamt gerade einmal 150 Menschen genutzt haben sollen. Hier ist eine gut funktionierende Anlaufstelle bewusst zerstört worden. Die Unabhängigkeit der neuen Patientenberatung ist zumindest fragwürdig, da die Mutterfirma  Sanvartis  als Callcenter-Betreiberin die gesetzlichen Krankenkassen als wichtigen Kunden hat. Konflikte mit den Krankenkassen waren in der Vergangenheit der Hauptgrund warum sich Patienten an die unabhängige Patientenberatung gewendet haben. Bundesweit hat der neue Anbieter in 31 Beratungsstellen gerade einmal sechs Vollzeitstellen besetzt, in Saarbrücken steht ein Berater für gerade mal acht Stunden die Woche zur Verfügung. Da haben die früheren Betreiber der Beratungsstelle für weniger Geld mehr geboten – und waren dazu noch weniger abhängig von den Krankenkassen. DIE LINKE fordert daher, dass die Unabhängige Patientenberatung aus Steuermitteln statt aus Beitragsmitteln finanziert wird. So würden zum einen auch die Privatversicherten in die Pflicht genommen, zum anderen hätten die Krankenkassen weniger Einflussmöglichkeiten und würden gleichzeitig finanziell entlastet. Außerdem sollte die Beratung von gemeinnützigen, patientennahen Organisationen ausgeübt werden, nicht von kassennahen Callcenter-Unternehmen.“
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