HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Vor dem Hintergrund der hohen Anzahl von Kindern im Saarland, die in Hartz-IV-Haushalten aufwachsen, kritisieren Heike Kugler, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Saarländischen Landtag, und Ralf Georgi, kinder- und jugendpolitischer Sprecher, die mangelnde Tätigkeit der Landesregierung:
„Wenn bundesweit jedes siebte Kind in Armut aufwächst und die Situation im Saarland noch dramatischer ist, da hier sogar fast jedes fünfte Kind betroffen ist”, so Georgi,  “dann sind Kinder meist arm, weil ihre Eltern arm sind. An dieser Situation muss sich etwas ändern.” Kugler dazu: „Die Kinderarmut ist nur ein Teil des Problems, da wir im Saarland auch wachsende Altersarmut zu verzeichnen haben. Im Saarland mit seinem großen Niedriglohn-Sektor, dem hohen Anteil an Leiharbeit und anderen Formen prekärer Beschäftigung sowie einer hohen Arbeitslosigkeit müssen daher nicht nur viele Kinder in Armut leben. Deshalb muss der Mindestlohn auf ein Niveau erhöht werden, das sowohl im Berufsleben als auch im Alter wirksam vor Armut schützt – und zwar ohne Ausnahmen. Außerdem sind ein deutlich höherer Hartz-Regelsatz und mehr Engagement der Landesregierung für die Schaffung neuer, zukunftsfähiger Arbeitsplätze, gerade auch für Langzeitarbeitslose, nötig.“ Jedes Kind, das in Armut leben müsse, sei eines zu viel, so Georgi weiter, denn wer in einem Elternhaus aufwachse, in dem jeder Cent zweimal umgedreht werden müsse, der habe auch deutlich geringere Chancen auf einen guten Bildungsabschluss. „Deshalb müssen die Ergebnisse des Armut- und Reichtumberichtes berücksichtigt werden. Genug Geld dafür ist da, man muss nur die Multimillionäre und Großkonzerne wieder an der Finanzierung unseres Gemeinwesens beteiligen. Denn die Armut der einen hat auch mit dem Reichtum der anderen etwas zu tun“, so Kugler abschließend.
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