Nachdem sich laut Meldungen des SR die Summe der vom Landessportverband benötigten Kredite von 20 Millionen auf 47 Millionen Euro erhöht hat und das Land und damit die Steuerzahler für den LSVS bürgen müssen, äußerte sich Oskar Lafontaine (DIE LINKE) kritisch: 

„Wenn dies zutrifft, dann weitet sich die Misswirtschaft bei der Sportförderung zum größten Finanzskandal der letzten Jahre aus. Selbstverständlich tragen die Sportfunktionäre im LSVS-Präsidium dafür die Verantwortung. Aber auch die saarländische Landesregierung, vor allem die CDU, die mit Annegret Kramp-Karrenbauer, Klaus Meiser, Monika Bachmann und Klaus Bouillon die Innen- und Sportminister der letzten Jahre stellte, die für eine Kontrolle des Landessportverbands zuständig sind. 

Auch die SPD ist an der Kungelei nicht unbeteiligt, man denke nur an die Verteilung von Schecks des LSVS durch SPD-Politiker im Landtagswahlkampf. Vor diesem Hintergrund ist die ständige Wiederholung der Vertreter der Regierungsparteien, der Sport sei im Saarland bestens geregelt, ein schlechter Witz mit schalem Beigeschmack. Es zeigt sich immer mehr, dass der Filz sich so verfestigt hat, dass Kontrollmechanismen außer Kraft gesetzt waren. Die jetzige Forderung des Ministerpräsidenten Hans nach einer stärkeren Kontrolle und Finanzaufsicht über den Landessportverband ist richtig, aber auch ein Eingeständnis der gravierenden Versäumnisse der letzten Jahre. 

Jetzt müssen auch die Konsequenzen gezogen werden. Die Regierung darf sich nicht weiter hinter einem ‘Konsolidierungsberater’ verstecken und diejenigen, die als Sportfunktionäre den Finanzskandal mit zu verantworten haben, weiter wursteln lassen. Das Land muss jetzt den vom Innenminister vor Monaten gemachten Vorschlag realisieren und einen Staatskommissar einsetzen, um zu seiner Verantwortung für den Saar-Sport zu stehen. 

Und wie in anderen Bundesländern müssen die Mittel der Sportförderung auch im Saarland vom Landtag und damit der Öffentlichkeit kontrolliert werden, um einen solchen Filz, der zu diesem Finanzskandal geführt hat, künftig zu verhindern.“

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