HOMBURG1 Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis
HOMBURG1 | Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis

Nachdem die arbeitgebernahe „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) die Fortschritte des saarländischen Bildungssystems bei Integration und Bildungsgerechtigkeit lobt, erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Saarländischen Landtag Barbara Spaniol:

„Es ist gut, wenn auch viele Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund bei uns das Abitur machen und vergleichsweise wenige eine Klasse wiederholen müssen. Das ist in erster Linie ein Erfolg der Lehrkräfte, die das trotz großer Klassen, wachsendem Druck durch G8 und leeren Kassen erreicht haben.

Es kann allerdings keine Rede davon sein, dass Herkunft und Geldbeutel der Eltern im Saarland keine Rolle mehr für Abschlüsse und Schulerfolg spielen. Immerhin haben laut derselben Studie der INSM im Saarland mehr Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund ganz ohne Abschluss die Schule verlassen als im Bundesschnitt, nämlich 12,2 Prozent. Nach wie vor treffen im Land die hohen Elternbeiträge für Kitas und Schulessen vor allem einkommensschwache Haushalte. Die Misere an den Grundschulen mit Lehrermangel und großen Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Inklusion darf ebenso wenig ausgeblendet werden wie die Tatsache, dass das Land bei der Ganztagsbetreuung noch hinterher hinkt.

In Folge von G8 und Lehrermangel boomt die private Nachhilfe, die sich Familien mit weniger Geld aber nicht leisten können. Und nach wie vor sind an den Universitäten Studierende aus Nichtakademiker-Haushalten Mangelware, da macht das Saarland keine Ausnahme. Der Geldbeutel der Eltern spielt also weiterhin eine große Rolle für den Bildungserfolg im Saarland.“

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein