Caspar fordert die Politik auch dazu auf, die Vernetzung, den Austausch von Wissen, Cross-Innovationen, das Anstoßen von Kooperationen zwischen Hochschule, Startup-Szene und etablierter Industrieunternehmen sowie Mittelstand voranzutreiben: „Die Industrie muss mit ihren realen Geschäftsmodellen an neue digitale Geschäftsmodelle anknüpfen. Unternehmen müssen zu Investitionen in neue oder auch fachfremde Technologien motiviert werden. Die Ankündigung von ZF, einen Forschungsstandort im Kontext der Helmholtz-Ansiedlung an der Uni Saarbrücken schaffen zu wollen, ist ein erster wichtiger Fingerzeig, wohin die Reise gehen sollte. Ziel muss es sein, dass weitere etablierte Unternehmen diesem Beispiel folgen“. Und wir dürfen die Weiterentwicklung der Produktionsarbeitsplätze nicht außer Acht lassen.

Langfristig müssen auch die oft weniger gut bezahlten und schlechter ausgestalteten Dienstleistungstätigkeiten aufgewertet werden. Insbesondere Sorge- und Familienarbeit muss anerkannt werden. Für die Dienstleistungsbereiche im Allgemeinen gilt, dass die Qualität der Beschäftigungsverhältnisse hinter der in der Industrie zurückbleibt. „Auch aus diesen Gründen brauchen wir eine zukunftsorientierte Dienstleistungspolitik im Saarland, die den Aspekt Gute Arbeit stärker im Blick hat und die Mitbestimmungsstrukturen verbessert“, so Caspar abschließend.

Anke Rehlinger, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, spricht sich ebenfalls für eine starke industrielle Basis aus und verweist auf die Wichtigkeit einer breit aufgestellten Wirtschaftsstruktur im Land: „Energiewirtschaft und Automobilindustrie befinden sich mitten in einem grundlegenden Strukturwandel. Damit es uns gelingt, ihn gemeinsam erfolgreich zu gestalten,  müssen wir die Herausforderungen, die da kommen, aktiv angehen und den digitalen Wandel nicht einfach mit uns passieren lassen.

Dazu brauchen wir eine starke industrielle Basis und eine gesunde, breit aufgestellte Wirtschaftsstruktur. Hier gehen wir mit Digitalisierung und KI, mit alternativen Antrieben und der Modernisierung der Auto- und Stahlindustrie und dem konsequenten Ausbau von florierenden Wirtschaftszweigen wie Gastronomie und Tourismus bereits richtige Wege. Wie wir den digitalen Wandel weiter erfolgreich steuern können, dazu waren und sind wir mit Wirtschaft, Politik und Verbänden weiter im Diskurs. So tragen wir auch Sorge dafür, dass der Mensch weiterhin im Mittelpunkt der Digitalisierung steht.“

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein