Julian Bollhöfner, Referent für Rechtsextremismus bei der Fachstelle Jugendschutz.net, behandelte in seinem Vortrag „Antisemitismus online als Herausforderung für den Jugendmedienschutz“. Antisemitismus sei gesellschaftlich anschlussfähig geworden, insbesondere, wenn er indirekt geäußert werde oder als Antizionismus auftrete, stellte Bollhöfner in seinen Recherchen fest. In Einzelbeispielen erläuterte er Inszenierungsformen und Wirkmechanismen antisemitischer Angebote sowie das zahlenmäßige Verhältnis von Akteuren, Kommentatoren und Konsumenten von Hate Speech. Demnach stünden einem Prozent Akteure nur neun Prozent Kommentatoren gegenüber, aber 90% Konsumenten. Deshalb, so Bollhöfner, sei es so wichtig, Hass-Postings nicht unwidersprochen zu lassen.

„Hate Speech – Umgang mit den narrativen Strategien der ‚Neuen Rechten‘“ war auch Thema von Florian Klein, verantwortlich für den Bereich politische Bildung und Beratung beim Adolf-Bender-Zentrum e.V. In seiner medienpädagogischen Arbeit klärt er auf über narrative Strategien, Sprach- und Argumentationsmuster rechter Propaganda. Gängig seien vor allem die Narrative ‚Bedrohung‘, ‚Untergang der Deutschen‘, ‚Verschwörung‘, ‚Widerstand‘ und ‚Opfersituation‘. An konkreten Beispielen wurden Strategien der ‚Neuen Rechten‘ zur Einschüchterung, Beleidigung, Desinformation und Propaganda erläutert. Klein stellte fest, dass die ‚Neue Rechte‘ subtiler und gesellschaftsfähiger als ihre Vorläufer agiert, jedoch ideologisch auf dem gleichen völkisch-nationalistischen und latent gewaltbereiten Boden steht.

Hinweise zu Hate Speech, Antisemitismus und anderen rassistischen Äußerungen können an Jugendschutz.net, Programmbeschwerde.de oder an das Projekt #DoppelEinhorn gemeldet werden.

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