Die SPD-Fraktion warnt vor einer sozialen Spaltung der Gesellschaft beim Fortschreiten der Impfkampagne. Das Gesundheitsministerium sei gefordert, in Zusammenarbeit mit den Stadtverwaltungen und den Projekten der Stadteil- und Gemeinwesenarbeit auf eine Verbesserung der Impfkampagne in sozialen Brennpunkten hinzuwirken.
Dazu erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Dr. Magnus Jung:
„Das Fortschreiten der Impfkampagne darf nicht von der Situierung der Stadtteile abhängen. Hier braucht es zusätzliches Engagement der Politik, damit es nicht zu einer weiteren sozialen Spaltung bei den Impfungen kommt. In solchen Brennpunkten erschweren prekäre Wohn- und Arbeitsverhältnisse häufig den Infektionsschutz immens. Hinzu kommen häufig falsche und widersprüchliche Informationen durch Sprachbarrieren und den Konsum von ausländischen Staatssendern. Deshalb muss die Impfkampagne in benachteiligten Stadtteilen intensiviert werden.
Wir sind erst sicher, wenn alle sicher sind. Es ist zu erwarten, dass die Impfquote in benachteiligten Quartieren aus unterschiedlichen Gründen deutlich unter dem Landesdurchschnitt liegt. Gleichzeitig sind die Inzidenzwerte überdurchschnittlich. Dies benachteiligt die dort lebenden Menschen hinsichtlich ihrer Gesundheit erneut, es behindert darüber hinaus den Erfolg der Impfkampagne insgesamt. Umso wichtiger ist deshalb, dass in den kommenden Monaten ein Fokus auf eine schnellere Durchimpfung gelegt wird – sonst wird eine hohe Impfquote dort erst sehr spät erreicht werden können.
Dafür braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung von Ministerium, Verwaltung, den Stadtteilbüros und den Hausarztpraxen etwa durch mehrsprachige Informationsschreiben und die direkte Ansprache über Schule und Kita. Ebenfalls sollte eine stärkere Belieferung der Hausarztpraxen mit Impfstoff erfolgen. Dafür bietet sich besonders der Impfstoff Johnson&Johnson an, weil hier nur eine Impfung nötig ist. Dem saarländischen Sozial- und Gesundheitsministerium kommt dabei ein Schlüsselrolle zu.“