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Wer neue OP-Techniken einführen möchte oder die Tumorbehandlung verbessern will, braucht einen langen Atem. Denn hierfür sind klinische Studien notwendig, die aufwändig und teuer sind. Es gilt zudem viele Gesetze zu beachten und oft sind weitere Kliniken im In- und Ausland beteiligt.

Hier setzt das neue klinische Studienzentrum der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes an. Dieses will Forschern dabei unterstützen, ihre Ideen für klinische Studien umzusetzen. Bei einem Eröffnungssymposium am 10. Januar von 13 bis 18 Uhr kann sich die interessierte Öffentlichkeit über klinische Studien und die Grundlagenforschung der Universität des Saarlandes informieren.

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Wie komplex und langwierig klinische Studien sein können, hat Dr. Viola Pöschel, die Leiterin des neuen klinischen Studienzentrums, selbst erfahren. Sie wirkte an einer von Homburg aus geleiteten, internationalen Studie mit, bei der rund 600 Patienten mit Lymphdrüsenkrebs über zehn Jahre hinweg in 138 Kliniken in Deutschland, Norwegen, Dänemark, Italien und Israel behandelt und beobachtet wurden. „Wir haben mit unseren Forschungsergebnissen neue Standards in der Tumorbehandlung gesetzt und konnten diese in der renommierten internationalen Fachzeitschrift Lancet veröffentlichen“, erklärt Viola Pöschel. Der Weg dahin war jedoch mühsam, denn bei klinischen Studien gilt es eine Vielzahl von Gesetzen zu beachten, es müssen Genehmigungen verschiedener Behörden eingeholt und strenge Datenschutzauflagen beachtet werden.

„Hierbei wollen wir künftig die Forscherinnen und Forscher der Universität des Saarlandes, die klinische Studien durchführen möchten, beraten und unterstützen. Wir werden zum Beispiel bei der ersten Budgetplanung und den Antragsverfahren helfen und gemeinsam erörtern, welche weiteren Punkte zu beachten sind. Dabei steht das Studienzentrum auch während der Studiendurchführung den Forscherinnen und Forschern zur Verfügung und kann für sie zum Beispiel das Projektmanagement übernehmen“, erläutert die Medizinerin, die gemeinsam mit der promovierten Biologin Angelika Wachter für das neue Studienzentrum zuständig ist. Sie will zudem die verschiedenen Forschergruppen an der Saar-Universität und dem Universitätsklinikum noch besser vernetzen, um Erfahrungen zu teilen und neue Projekte auch fachübergreifend anzugehen. „Wenn etwa Tumorpatienten mit neuen Medikamenten behandelt werden, können dabei auch ernährungsmedizinische Aspekte eine Rolle spielen“, nennt Viola Pöschel als Beispiel.

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Worauf es bei klinischen Studien ankommt, werden interessierte Laien bei dem Symposium zur Eröffnung des Studienzentrums am 10. Januar erfahren. Unter anderem wird dort Tim Meyer, Professor für Sport- und Präventivmedizin und langjähriger Arzt der DFB-Nationalmannschaft über klinische Studien im Leistungssport sprechen, natürlich am Beispiel Fußball. Um „Ernährung und Demenzprävention“ wird es bei Professor Tobias Hartmann gehen, er ist Leiter des Deutschen Instituts für Demenzprävention an der Saar-Universität. Außerdem wird Professor Sven Gottschling, Chefarzt des Zentrums für altersübergreifende Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie, über klinische Studien in der Schmerz- und Palliativmedizin sprechen. Privatdozent Dr. Moritz Bewarder wird die Meilensteine in der Behandlung aggressiver Lymphome vorstellen, die in Homburg erreicht wurden. An diesen Studien war Viola Pöschel, die Leiterin des neuen Studienzentrums, maßgeblich beteiligt. In weiteren Vorträgen werden auch ethische Fragen und die Grundlagenforschung an der Medizinischen Fakultät in Homburg behandelt.

„Mit dem neuen Studienzentrum wollen wir dem Vorbild anderer Universitäten in Deutschland folgen, um den Medizin-Standort Homburg für Forscherinnen und Forscher noch attraktiver zu gestalten. Wir haben hier schon eine große Bandbreite an hochkarätiger Forschung zu bieten. Dies ist aber kein Selbstläufer, um kluge Köpfe aus der ganzen Welt ins Saarland zu locken“, sagt Professor Michael Menger, Dekan der Medizinischen Fakultät. Er erhofft sich von der intensiven Beratung und Betreuung durch das Studienzentrum, dass künftig noch mehr qualitativ hochwertige, wissenschaftliche Studien am Campus Homburg durchgeführt werden können.

Um Anmeldung per Mail zum Symposiums wird gebeten: Viola.Poeschel@uks.eu

Infoflyer: Eröffnungssymposium_CTC_Saar

 

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