Die neuen mexikanischen Pflegekräfte sind in Frankfurt gelandet und freuen sich auf ihre Arbeit am IKS in Homburg - Bild: Stephan Bonaventura

Bereits im Jahr 2020 kamen 14 mexikanische Pflegekräfte nach Homburg, um am Universitätsklinikum zu arbeiten. Offenbar zur Zufriedenheit der Verantwortlichen. Denn nun kamen noch einmal fast doppelt so viele. HOMBURG1 war bei ihrer Ankunft am Frankfurter Flughafen dabei.

Erschöpft wirken sie ja schon. Kein Wunder: Die 23 Menschen mit ihren bunten Koffern haben gerade eine anstrengende Reise hinter sich. Von Mexiko-City bis nach Frankfurt am Main ging der Flug. Und nun soll es noch einmal rund zwei Stunden in Richtung Saarland gehen. Denn diese jungen Menschen sind mexikanische Pflegekräfte, die die Homburger Uniklinik angeworben hat.

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Es freut uns sehr, dass das geklappt hat“, sagt Pflegedirektor Wolfgang Klein, nachdem die Neuankömmlinge mit viel Applaus begrüßt worden waren. „Beim ersten Mal waren wir ein bisschen skeptisch, aber wir haben uns darauf eingelassen und der Erfolg hat uns Recht gegeben.“ Tatsächlich scheint nicht nur die Uni mit „ihren“ mexikanischen Pflegefachkräften zufrieden zu sein. Auch die Menschen, die 2020 nach Homburg kamen, suchen hier offenbar ihre langfristige Zukunft. Zumindest ist zu konstatieren, dass nur eine von 14 Personen wieder in ihr Heimatland zurückging. Aus familiären Gründen, wie man von Seiten der Uni betont.

Profitieren können von dieser Erfolgsgeschichte nun auch die Mittelamerikaner, die bald ihren Dienst als Pflegehelfer aufnehmen dürfen. Denn bereits am Frankfurter Flughafen waren Menschen aus dem ersten Mexiko-Programm dabei. Diese übernehmen nun Patenschaften für die „Neuen“.. Das dürfte auch helfen, sprachliche Barrieren etwas leichter zu überwinden. Zwar haben bereits alle 23 Neuankömmlinge einen B1-Spachtest erfolgreich abgelegt. Doch zunächst wird es dennoch darum gehen, die Mexikaner in der deutschen Sprache weiter zu schulen, wie Personalleiter Christian Müller erklärt. „Sie sind zwar jetzt schon besser als der erste Zug, dennoch wird in den ersten sechs Wochen jetzt noch einmal Deutsch gelernt, gerade auch die Fachsprache.“

Abfahrt vom Frankfurter Flughafen Richtung Homburg – Bild: Stephan Bonaventura

Dass die Uniklinik in diesem Jahr überhaupt neue Pflegekräfte aus Mexiko begrüßen kann, war keineswegs selbstverständlich, wie Pflegedirektor Klein einräumt. „Es war schwieriger als beim ersten Mal, weil wir aufgrund der Corona-Lage nicht nach Mexiko fliegen konnten.“ Somit habe alles online gemacht werden müssen. Und auch die Personalsituation ist trotz vieler qualifizierter Kräfte kein Selbstläufer. Denn nicht nur in Homburg ist man auf den mexikanischen Markt aufmerksam geworden. „Es gibt inzwischen viele solcher Projekte in Deutschland“, sagt Personalleiter Müller. Es seien letztlich aber genau so viele Bewerber da, wie gebraucht würden.

Vielleicht auch deswegen, weil Homburg anscheinend einen guten Ruf genießt, worüber sich Müller besonders freut. „Es bewerben sich mittlerweile auch Leute, die von dem Projekt gehört haben. Eine schönere Bestätigung kann man ja kaum bekommen.“ Und bei der Uniklinik will man noch mehr. So seien die nächsten Schritte schon geplant, wirft Pflegedirektor Klein einen Blick in die Zukunft. Noch in diesem Jahr wolle man wieder nach Mexiko fliegen und neue Fachkräfte anwerben. „Dann wollen wir eine noch größere Zahl an Menschen für uns gewinnen.“ Wer weiß, vielleicht warten dann ja sogar einige der 23 jetzt hinzugekommenen Mexikaner am Frankfurter Flughafen auf ihre Landsleute.

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