OHO-Architekten PartGmbH - Foto: Ministerium für Inneres, Bauen und Sport
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Für die Schule am Webersberg in Homburg soll ein Neubau entstehen. Dafür hatte das Land im Oktober 2023 einen europaweiten Architekturwettbewerb gestartet. Bauminister Reinhold Jost zeichnete nun gemeinsam mit Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot die Gewinner aus.

Die Webersbergschule ist eine staatliche Ganztags-Förderschule für körperliche und motorische Entwicklung mit 200 Schülern. Eine Vielzahl der Kinder ist ständig auf Hilfsmittel wie Elektrorollstuhl, Rollstuhl, Pflegebett, etc. angewiesen. Deshalb kommt der Barrierefreiheit in diesem Projekt eine ganz besondere Rolle zu. Außerdem waren Sonderbereiche, z.B. für Therapieangebote und Pflegeinfrastruktur, einzuplanen. Die Gesamtbaukosten inklusive der Erstausstattung sollen nach jetzigem Stand 48,3 Mio. Euro betragen.

Von 30 teilnehmenden Architekturbüros reichten 28 Architekten anonymisiert ihre Vorschläge ein. In einem zweitägigen Preisgericht – besetzt mit Architekten, Vertretern der Webersbergschule und der Landesregierung – wurden die Arbeiten intensiv begutachtet. In dem Verfahren beschloss die Jury unter dem Vorsitz des Architekten Prof. Dipl.-Ing. Jean Heemskerk vier Preise zu vergeben. Es wurden gleich zwei Büros mit ersten Preisen ausgezeichnet – OHO-Architekten PartGmbH aus Stuttgart und die Planungsgesellschaft Jörg Kühn mbh aus Eppelborn.

Planungsgesellschaft Jörg Kühn mbh – Foto: Ministerium für Inneres, Bauen und Sport

Bauminister Reinhold Jost: „Ich freue mich sehr über die extrem hohe Beteiligung und das starke Teilnehmerfeld.“

Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot: „Ein geeignetes Lernumfeld ist von entscheidender Bedeutung für den Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern. Der Neubau der Schule am Webersberg bietet die Chance, ein modernes und inklusives Umfeld zu schaffen, das den individuellen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht wird. Barrierefreiheit, flexible Raumkonzepte und eine Integration von Therapie- und Pflegeinfrastruktur sind dabei essenzielle Elemente, um eine inklusive Bildung zu gewährleisten. Beide Siegerentwürfe haben das Potential in einer Cluster-Struktur gute Bildung auf dem neusten Stand der Technik zu ermöglichen und sind hierbei noch ideal auf die besonderen Bedürfnisse einer in Ganztagsform geführten Schule für körperliche und motorische Entwicklung ausgerichtet.“

„Die Tatsache, dass wir für diese wichtige Planungsaufgabe sogar zwei erste Preise vergeben, zeigt die teilweise sehr hohe Qualität und die Vielfältigkeit der eingegangenen Wettbewerbsarbeiten und freut mich insbesondere für die Kinder die dort später einmal unterrichtet werden“ ergänzte Bauminister Jost. „Die ausgezeichneten Büros haben die besonderen Herausforderungen des Projektes mit klugen Ansätzen besonders gelungen gelöst.“

Die weiteren Preisträger sind:

2. Preis – nicht vergeben –
3. Preis mvm-starke architekten PartGmbH, Köln
4. Preis plus+bauplanung GmbH, Neckartenzlingen

Darüber hinaus wurden drei Ankäufe getätigt. Unter einem „Ankauf“ versteht man eine Anerkennung für bemerkenswerte Teilleistungen in den Entwürfen.

Der Entwurf von OHO-Architekten sieht ein mehrgeschossiges Gebäude mit versetzten Ebenen vor. Neben Aufzügen wird es im Inneren eine große Rampenanlage geben, die es ermöglichen soll, diese Ebenen barrierefrei miteinander zu verbinden, ohne zwingend auf einen Aufzug angewiesen zu sein. Der Fokus liegt somit auf einer größtmöglichen Selbstständigkeit der Schüler.

Einen anderen Ansatz für ebendiese Selbstständigkeit ohne Treppe oder Aufzug schlägt das Büro Kühn vor. Der Schulkomplex soll, ähnlich wie ein Dorf, aus mehreren weitgehend eingeschossigen Gebäuden bestehen, die um einen zentralen Hof gruppiert und über die komplette Länge des Grundstücks mit einer breiten Rampenanlage barrierefrei miteinander verknüpft sind.

An den Architektenwettbewerb schließt sich nun noch ein europarechtlich erforderliches Vergabeverfahren (VGV) an. In diesem wird abschließend über die Beauftragung des Architekten entschieden. In diesem wird abschließend entschieden, welcher der Preisträger final beauftragt wird. Bis dahin müssen die beiden ersten Preisträger noch darlegen, wie sie mit Verbesserungsvorschlägen des Preisgerichtes umgehen werden.

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