Foto: SBH

Mit dem Neubau des neuen Forschungsgebäudes auf dem Campus des Uniklinikums in Homburg, dem PZMS, wird der Wissenschaftsstandort Saarland weiter ausgebaut und gestärkt. Die Gesamtkosten des Projektes liegen bei etwa 50 Millionen Euro. Die bauliche Fertigstellung ist für Ende 2022 geplant.

Für die Errichtung des Gebäudes erhält das Saarland 22 Millionen Euro Bundesmittel. Das ist die höchste Summe, die der Bund bisher für ein Forschungsgebäude im Saarland bereitgestellt hat. Dies zeigt den hohen Stellenwert, den die wissenschaftlichen Leistungen und die wissenschaftspolitischen Schwerpunktsetzungen des Saarlandes auf Bundesebene haben. Im Rahmen des wettbewerblichen Förderverfahrens wurde das Konzept vom Wissenschaftsrat als „sehr gut bis herausragend“ bezeichnet. „Der Neubau ist ein weiterer Meilenstein zur Modernisierung des Campus der Universität des Saarlandes. Die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit wird wachsen und das Saarland wird beim Vergleich der Wissenschaftsstandorte in Deutschland zulegen. Aufgrund der wissenschaftlichen Exzellenz und der neuen hervorragenden Rahmenbedingungen wird die Anwerbung von anerkannten Wissenschaftlern deutlich gefördert. Spitzenforschung im Saarland wird somit in die Realität umgesetzt“, erklärt Ministerpräsident und Wissenschaftsminister Tobias Hans.

In dem neuen Forschungsgebäude werden die Wissenschaftler die Störungen der molekularen Signalverarbeitung untersuchen, welche z.B. den Pubertätsbeginn beeinträchtigen, zu Herzleiden führen oder Probleme beim Knochenaufbau bewirken. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse sollen neue therapeutische Ansätze und Behandlungsformen entwickelt werden. „Trotz der Corona-Krise haben mit dem Aushub der Baugrube und der darauffolgenden Errichtung des Rohbaus die Arbeiten zum Bau des PZMS planmäßig begonnen und wurden in den vergangenen Monaten weiter vorangetrieben. Das ist gut so, denn eine fortgesetzte Bautätigkeit ist das beste Konjunkturprogramm für die Bauwirtschaft“, sagt Bauminister Klaus Bouillon. „In den nächsten 2 Jahren wird der hochanspruchsvolle Neubau entstehen.“

Foto: SBH

In dem Forschungsgebäude werden Wissenschaftler aus der Pharmakologie/Toxikologie, der Biochemie und Molekularbiologie sowie der Zellbiologie zusammenarbeiten. Dadurch entstehen optimale Rahmenbedingungen für die weitere multidisziplinäre Kooperation zur Erforschung von Defekten der zellulären Signalverarbeitung bei verschiedenen Krankheiten. Das neue Forschungsgebäude wird das bereits am Campus Homburg bestehende Center for Integrative Physiology and Molecular Medicine (CIPMM) ergänzen, das ebenso vom Bund mitfinanziert wurde. Bauminister Klaus Bouillon: „Es handelt sich beim PZMS um ein modernes, hochkomplexes Forschungsgebäude. Hier kann modernste Forschung in technisch höchstinstallierten Laboren durchgeführt werden.“

Universitätspräsident Manfred Schmitt zeigte sich hocherfreut darüber, dass durch den Neubau die Grundlagenforschung in der vorklinischen und theoretischen Medizin an der Universität des Saarlandes signifikant gestärkt wird. „Das neue Gebäude auf dem Campus Homburg wird den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein gemeinsames Dach und hervorragende Bedingungen bieten, um ihre Forschungsprojekte fach- und disziplinenübergreifend auf höchstem Niveau vorantreiben zu können. Dies wird auch ganz wesentlich dazu beitragen, dass die Strahlkraft des biomedizinischen Forschungsschwerpunkts der Universität des Saarlandes national und international noch stärker sichtbar wird“, sagte Universitätspräsident Schmitt. Die ursprünglich für Anfang Oktober 2020 geplante Grundsteinlegung für den Neubau des Forschungsgebäudes musste leider kurzfristig abgesagt werden und wird aufgrund der steigenden Infektionszahlen nach aktuellem Stand auch nicht nachgeholt.

Zahlen zur Maßnahme:

Die Aushubarbeiten für das Gebäude haben im März begonnen, es wurden insgesamt etwa 28.000 m³ Erdreich ausgehoben und abtransportiert. Das Baugrundstück besitzt eine Größe von 8.141 m². Hier wird auf einer bebauten Fläche von 3.790 m² eine Hauptnutzfläche von 4.740 m² realisiert. Die technische Funktionsfläche beträgt 2.019 m² bei einer Brutto Grundfläche von 10.702 m² und einem Brutto Rauminhalt von 46.068 m³. Das Gebäude ist technisch hochinstalliert und sehr komplex. Für die Zukunft sind etliche weitere Baumaßnahmen geplant; dazu gehören ein weiterer Bauabschnitt der Sanierung der HNO/Urologie, für Chirurgie und Radiologie gibt es ebenfalls Bauplanungen, genauso wie Ersatzneubauten für die Kieferorthopädie und die Nuklearmedizin.

 

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein