Das Saarland erhält für die Förderperiode 2023 bis 2027 rund 90 Millionen Euro zur Förderung für Landwirtschaft und den ländlichen Raum. Das ist mehr als das Doppelte der bisherigen Jahrestranche.

Umweltminister Reinhold Jost stellt im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung des ELER-Begleitausschusses nun die Förderschwerpunkte vor. „Wir befinden uns zum ersten Mal mit den anderen Bundesländern auf Augenhöhe und können auch Projekte fördern, die vorher nicht unterstützt werden konnten“, so Jost. „Damit können wir unsere Heimat noch zukunftssicherer gestalten.“ Insgesamt benannte der Minister sechs mögliche Schwerpunkte für die kommende Förderperiode.

  • Die Ausgleichzulage, die saarländische Landwirte aufgrund ihres benachteiligten Standortes erhalten, sollen weiterhin gezahlt werden.
  • Der Ökolandbau soll weiter ausgebaut werden. „Mit rund 20 Prozent sind wir im Saarland schon jetzt im Bundesvergleich Spitzenreiter. Darauf ruhen wir uns aber nicht aus und wollen deshalb bis 2025 den Anteil an ökologischer Landwirtschaft auf 25 Prozent steigern. Die Mittel dafür stehen uns jetzt sicher zur Verfügung“
  • Die Absicherung des wertvollen Dauergrünlandes  ist ein wichtiges Thema. „Die im Saarland bereits mit einem hohen Anteil vertretenen artenreichen Grünlandflächen sollen weiter mit angemessenen Fördersätzen erhalten werden. Landnutzung und Naturschutz ergänzen sich und sind keine gegenseitigen Ausschlusskriterien“, so Jost.
  • Die Agrarinvestitionsförderung soll beibehalten und gegebenenfalls ausgebaut werden. Der Fokus liegt dabei beispielsweise auf mehr Tierwohl durch bessere Ställe, die Direktvermarktung regionaler Produkte sowie die Digitalisierung in der Landwirtschaft sollen besser nutzbar gemacht werden.
  • Die LEADER-Regionen sollen als weiterer Erfolgsmotor der ländlichen Entwicklung im Saarland fortgeführt werden. „Wir haben die Möglichkeit den vier LEADER-Regionen nicht nur mehr Mittel für die Regionalbudgets zur Verfügung zu stellen, sondern auch eine zusätzliche fünfte Region zu etablieren.
  • Die klassische Dorferneuerung spielt für das Land weiterhin eine tragende Rolle und soll aufgestockt werde. Die Förderung von Dorfentwicklungsprojekten, wie zum Beispiel der Neugestaltung oder Sanierung von dörflicher Infrastruktur, kann mit den Mitteln in der neuen Förderperiode erheblich gesteigert werden. „Wir wollen mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln neue Wege gehen, die bisher nicht möglich waren, um unsere Dörfer attraktiv und zukunftssicher zu machen“, so Jost.

Die möglichen Schwerpunkte sind ein erster Aufschlag im ELER-Begleitausschuss und werden im Laufe des Jahres weiter und genauer abgestimmt. Der Begleitausschuss zum Saarländischen Entwicklungsplan für den ländlichen Raum 2014-2020 – kurz ELER-Begleitausschuss oder ELER-BGA – soll in Partnerschaft aller Akteure im ländlichen Raum die leistungsfähige und wirksame Umsetzung des Programms unterstützen. Er besteht aus Vertretern verschiedener für den ländlichen Raum relevanter Organisationen, Verbände, Interessensgruppen und Behörden.

Viele Gruppierungen aus den Bereichen Landwirtschaft, Weinbau- und Gartenbau, Umweltschutz, Kommunen, Soziales ebenso wie aus der Markt- und Ernährungswirtschaft sowie der Regionalentwicklung (Wirtschafts- und Sozialpartner) wurden zur Mitwirkung eingeladen. Im Vorfeld der ersten Partnerbeteiligung (Dezember 2012) zum Saarländischen Entwicklungsplan für den ländlichen Raum 2014-2020 (SEPL 2014-2020) wurden die Kontaktdaten aller Wirtschafts- und Sozialpartner aktualisiert und um eine Reihe neuer Institutionen erweitert.

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein