Foto: Stephan Bonaventura
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Autoren wie Wolfgang Bosbach, Ulli Potofski, Jean-Luc Bannalec oder Christine Westermann sind das große Publikum und große Auftritte gewohnt. Wo sie hinkommen ist jede Menge los. Doch in diesem Jahr erschufen gerade die kleinen Bühnen große Begeisterung bei den Stars. Und das – mitten in Homburg. HomBuch sei dank.

Ganze fünf Tage lief das Lesefest in seiner Jubiläumsausgabe und war damit trotz der schwierigen Ausgangslage rund um geltenden Hygienmaßnahmen sogar zeitlich länger als in den Jahren zuvor. Man kann durchaus nicht von einem Selbstverständnis reden, wenn dieser Tage die Autoren ihr Publikum auf der HomBuch begeisterten. Denn dass das gefeierte Lesefest überhaupt stattfinden kann, ist dem Eifer und der Beharrlichkeit des gesamten HomBuch-Teams rund um Veranstalter Ulrich Burger und seinem Hauptsponsor Dr. Theiss Naturwaren zu verdanken. Ohne deren Unterstützung, so betont Burger, hätte es das Lesefest in dieser Form nicht geben können. So hat sich das mutige Handeln, an ein Projekt zu glauben und alle Eventualitäten einzuplanen und abzuwägen, auf ganzer Linie gelohnt.

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Ein glücklicher Veranstalter: Ulrich Burger. – Foto: Stephan Bonaventura

Die HomBuch zeigte sich in der diesjährigen Version vielleicht noch erwachsener als man sie eh schon kennt. Literarisch könnte man sie inhaltlich auch als den Höhepunkt der Eventreihe betrachten, wobei bisher jede Jahresausgabe einen neuen Charme entwickelte. Aufgelockert wurden die Lesetermine beispielsweise durch das Konzert von „Orange Blue“ im Schlossberg Hotel, das natürlich, ebenso wie fast alle anderen Veranstaltungen, ausverkauft war. Bevor es musikalisch zur Sache ging, bekam Veranstalter Burger auf der Bühne des Ballsaals noch von den Teammitgliedern einen Geschenkkorb zum Dank für seine Arbeit überreicht. Dankbar war auch die Formation Orange Blue, dass sie nach so langer Abstinenz endlich wieder live spielen durften: „Wir freuen uns riesig hier zu sein, nicht nur weil dies eine unfassbar schöne Location ist, sondern auch weil wir musikalisch etwas ausgehungert sind.“ Der Hunger wurde gestillt, für Band und das Publikum, das mit einem wunderbaren Abend mit klasse Musikern und toller Stimmung belohnt wurde.

Die deutsche Popgruppe Orange Blue bei ihrem Auftritt im Schlossberg Hotel Homburg. – Bilder: Christian Schäfer

Das Lesefest HomBuch könnte man auch als analogen Hit bezeichnen, denn auch wenn man gerade überall von Digitalisierung spricht, vermissen wir Menschen in diesen Zeiten doch das gute, alte Miteinander. Das gemeinsame Reden, sich sehen und Auge in Auge kommunizieren. Auch das ist ein überragendes Gefühl, welches die Veranstaltung bei allen Beteiligten hinterlässt. So passte die „Gin-Lesung“ mit hohem Unterhaltungsfaktor mit Krimiautor Carsten Sebastian Henn perfekt zum Lesefest. „So ein leicht beduseltes Publikum ist mir immer am liebsten“, scherzte er im Vin!oh am Marktplatz.

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Gintasting und Literatur – die Mischung kam gut an. – Bilder: Christian Schäfer

Der Gin – er spielt in seinem Krimi eine imposante Bedeutung und genau deshalb gehörte er bei diesem Event einfach dazu und wurde von Autor und Publikum mit guter Laune verköstigt. „Schnuppern Sie jetzt schon einmal daran und speichern Sie den Geruch ab, die Hauptfigur wird diesen Gin später auch im Glas haben. Der Roman beginnt auch dort, wo genau dieser Gin destilliert wird, nämlich in Plymouth in Großbritannien“, erklärte Henn. Während seiner Lesung schlüpfte er stimmlich in dutzende Rollen und zog die Anwesenden immer tiefer in die Geschichte. Das Unterhaltungsniveau lag an diesem HomBuch-Abend auf jeden Fall sehr hoch und den Besuchern brachte die Vermischung von Verköstigung und Literatur jede Menge Freude.

Gut gelaunt und locker ging es auch in der Galerie Julia Johannsen in der Saarbrücker Straße zu. Hier wurden die Themengebiete Literatur und Kunst zu einem modernen Crossover. Das Thema der Ausstellung wurde von dem Buch inspiriert, das an diesem Samstag von Autor Hans Sarkowicz vorgestellt wurde, der extra aus Frankfurt anreiste. Der Titel: Der fremde Ferdinand. In der Welt der Märchen hat der Wald seit jeher eine besondere Bedeutung und so passte auch der Titel der Ausstellung zum Gesamtkonzept: „Bin im Wald. Kann sein, dass ich….“. Hier gilt es entsprechend gedanklich etwas einzufügen wie Galeristin Johannsen erklärt. „Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verirre, dass ich nicht mehr herausfinde oder dass ich einen ungewohnten Weg einschlage. In der Ausstellung werden Sie zu diesem Thema einige Impulse finden. Der Wald war schon immer eine große Projektionsfläche, ein großes Thema, tief verwurzelt in uns Menschen, der Literatur, der Philosophie und der Kunst.“

Kunst und Literatur in der Galerie Julia Johannsen. – Bilder: Christian Schäfer

Damit all diese Veranstaltungen in dieser Form stattfinden konnten, galt es weit im Vorfeld unzählige Dinge zu beachten und zu organisieren. Das Team hinter der HomBuch hat auch in diesem Jahr wieder ganze Arbeit geleistet und auch das Zusammenspiel mit den Partner und allen Beteiligten war absolut vorbildhaft, erzählt Vera Backes vom Orgateam: „Es war eine super Synergie. Auch die Kooperation mit den einzelnen Örtlichkeiten war toll. Die Galerie Julia Johannsen ist eine wunderbare Bereicherung. Wir alle sind wirklich in einem Begeisterungstaumel, weil die Resonanz insgesamt so überragend positiv ist. Es war genau die richtige Entscheidung, die HomBuch in diesem Jahr in genau dieser Form durchzuführen.“

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