Martin Luckas (r.) ist nicht nur Bücherfreund, er widmet sich auch gerne der Kunst. Daher freute er sich sehr über die gerahmte Radierung von Hermann Theophil Juncker aus den Händen von Landrat Dr. Theophil Gallo. - Foto: Sandra Brettar
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„Irgendwann ist halt Schluss. Irgendwann ist die Zeit gekommen, in den Ruhestand zu gehen“, stellte Martin Luckas, Geschäftsführer des Landkreistages Saarland, bei seinem Besuch in der Kreisverwaltung des Saarpfalz-Kreises gelassen fest. Wirklich Schluss soll dann am 1. Oktober dieses Jahres sein.

Landrat Dr. Theophil Gallo war es ein Anliegen, Martin Luckas persönlich alles Gute für „die Zeit danach“, wie man so schön sagt, zu wünschen und ihm natürlich für die harmonische, sehr konstruktive Zusammenarbeit während seiner eigenen Amtszeit zu danken. Tatsächlich hätte Luckas im Alter von 67 Jahren am 1. April 2022 die 30 Jahre vollmachen können. Aber: „Irgendwann ist halt Schluss…“.

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Zuvor ließen Gast und Gastgeber die Herausforderungen und so manchen Meilenstein in Luckas‘ Karriere Revue passieren. Hierzu zählte unter vielem die Umsetzung der Arbeitsmarktreformen und die damit verbundene Möglichkeit der kommunalen Vermittlung Arbeitsloser im Jahre 2005 sowie die als Folge des sogenannten „Hesse-Gutachtens“ durchgeführte Verwaltungsstrukturreform im Jahr 2007. „Themen der sozialen Sicherung sind zwischen 2000 und 2010 auf Kreisebene erfolgreich gelaufen. Das dürfen wir durchaus auf unsere Fahnen schreiben“, betonte Luckas „ebenso wie die Bewältigung des Zuzugs von Flüchtlingen in den Jahren 2015 und 2016 und die Herausforderungen durch die Pandemie seit März 2020.“

Ähnliche und neue Herausforderungen würden aber auch sicher auf seine Nachfolge zukommen. „Zunächst muss natürlich die Pandemie bewältigt werden, die doch einen schwerwiegenden Einfluss auf unsere Arbeit hatte und noch hat. Ich denke, dass die Digitalisierung, der demographische Wandel, die Personalisierung der Verwaltungen und die Finanzausstattung der Kommunen die Themen sein werden, die in den kommenden Jahren im Focus der Arbeit des Landkreistages stehen werden – oder besser: stehen müssen.“ Zu einer kommunalen Gebietsreform, die in seiner Amtszeit zweimal greifbar diskutiert wurde, bleibt Luckas in seiner Haltung damals wie heute klar: „Die saarländischen Landkreise und der Regionalverband Saarbrücken sind den Menschen Heimat geworden. Eine Änderung des Gebietszuschnittes würde kein einziges der Probleme im Saarland lösen.“

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Landrat Dr. Theophil Gallo würdigte Martin Luckas als einen vielgeschätzten, weitsichtigen Vertreter der Interessen der saarländischen Landkreise und des Regionalverbandes Saarbrücken: „Gerade die Pandemie und die Leistungen der Gesundheitsämter der Kreise und des Regionalverbands in dieser Zeit hat gezeigt, dass die leistungsfähige Struktur der Landkreise systemrelevant war und ist. Martin Luckas hat in seiner Funktion ein gutes Händchen bewiesen, dafür sind wir ihm alle ausnahmslos dankbar. Er wird als politisch interessierter Bürger sicher die weiteren Geschehnisse mit Interesse, aber auch mit Abstand und der nötigen Gelassenheit verfolgen. Jedenfalls wünsche ich ihm alles Gute, verbunden mit einem herzlichen ‚Glück-Auf‘.“

Über die nun bald frei zur Verfügung stehende Zeit, macht sich der studierte Sozialwissenschaftler und Germanist keine ernsthaften Sorgen: „Ich habe zu Hause 8000 Bücher stehen. Nicht, dass ich für mich beanspruche, diese noch alle lesen zu wollen. Doch es beruhigt mich, dass sie da sind“, meinte der ausgemachte Literaturfreund abschließend augenzwinkernd.

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